AugenBLICK
Liebe Leserinnen und Leser des Einblick,
Könige haben schon immer Menschen fasziniert und begeistert, Wahrscheinlich auch, weil sie aus einer anderen Welt zu kommen scheinen. Am letzten Sonntag im November (dem 24.11.) endet unser Kirchenjahr traditionell mit dem Christkönigssonntag. Wir feiern an diesem Tag einen König: Jesus. Er ist ein König und auch sein Königtum ist nicht von dieser Welt.
Aber ist Jesus ein König im weltlichen Sinn? Sein Königtum ist von ganz anderer Art. Wenn man sich den Umgang Jesu mit den Menschen damals vor Augen führt, kann man erkennen, was oder besser wer bei ihm im Vordergrund stand: der Mensch als Person, ausgestattet mit einer ganz großen Würde. So hat er Menschen geheilt, aufgerichtet, ihnen ihre Sünden vergeben, sie wieder zum Leben erweckt. Er wollte, dass die Menschen das Leben haben und es in Fülle haben. Er war kein Herrscher, der von oben auf die Menschen herabschaute, sondern er war ein „heruntergekommener" Gott, der keine Berührungsängste hatte und sich auch der Aussätzigen annahm.
Jesus lebt das, was er predigt
Jesus gibt den Unansehnlichen Ansehen. Er schaut sie an. Jesus achtet die Menschen und begegnet ihnen mit viel Respekt. Jesus, der König, ist sich auch nicht zu schade, den Kranken und Aussätzigen zu berühren. Er lässt es nicht nur bei schönen Worten, sondern ässt die Menschen spüren, dass sie bei ihm angesehen sind. Wie kommt es, dass ausgerechnet Jesus, der scheinbar so ohnmächtig ist, der keine große Macht im weltlichen Sinne hat, so mächtig in das Leben vieler Menschen eingreift?
Eine Antwort finde ich in seinen Begegnungen mit den Menschen, wie ich sie gerade beschrieben habe. Er lebt das, was er predigt. Wort und Tat gehören bei ihm zusammen. Er bleibt bis zum Schluss glaubwürdig. Nichts und niemand kann ihn davon abbringen, den Armen und am Rand Stehenden zu verkünden und zu zeigen, dass Gott auf ihrer Seite steht. Jesus war nicht ein König im landläufigen Sinne, sondern der Heiland, der den Menschen nicht Knechtschaft, sondern das Heil brachte.
Ich grüße Sie herzlich
Simone Gerlitzki, Pastoralreferentin