AugenBLICK
Liebe Geschwister im Glauben,
wollen Sie nochmal ein Kind sein? Einige von Ihnen werden jetzt vielleicht denken, ja klar!
Von vorn beginnen. So manches anders machen. Wer im fortgeschrittenen Alter auf sein Leben zurück blickt, dem fallen mit Sicherheit einige Entscheidungen ein, die er mit dem Wissen von heute so nicht mehr treffen würde.
Andere sagen womöglich: Bloß nicht! Auf keinen Fall nochmal Schule, Studium, Ausbildung und berufliche Orientierung. Auf gar keinen Fall noch einmal den beschwerlichen und steinigen Weg, den ich bis heute gegangen bin.
Was unterscheidet ein drei- oder vierjähriges Kind von einem Erwachsenen? Vor allem sein Denken! Ihm ist es egal, wie morgen das Wetter wird, ob es regnet oder die Sonne scheint. Ihm ist egal, wie die Börsenkurse stehen und ob es die Stelle als Abteilungsleiter bekommt, auf die es sich beworben hat. Ein Kind lebt einfach, ohne in Frage zu stellen, ohne abzuwägen - im Normalfall lebt es unbeschwert und leicht.
Wenn ich meine Enkel beim Spielen beobachte, stelle ich immer wieder fest: für die Kleinen zählt nur JETZT. Dieser Augenbick. Sonst nichts. Im momentanen Spiel gibt es kein Urteilen, Bewerten, Hinterfragen. Keine Sorgen. Keine Ängste. Keine Nöte. Sie sind ganz versunken, in das, was ist.
Jesus sagt im Markusevangelium, Kapitel 10, Vers 14 und 15: „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen." Wie ein Kind sich dem Spiel hingibt, so sollen wir uns Gott hingeben, ohne zu hinterfragen, ohne zu bewerten, ohne zu urteilen, volI Vertrauen, mit allem, was wir sind und haben.
Angeblich steckt in jedem von uns noch ein Kind - suchen wir es - vielleicht finden wir es ja.