Keine Hiobsbotschaft - persönliche Mitteilung von Pfarrer Markus Schmidt
Als wir auf Vorschlag unserer Pastoralreferentin Simone Gerlitzki das Buch Hiob zum thematischen Schwerpunkt unserer diesjährigen Fastenpredigten gemacht haben, konnte ich noch nicht ahnen, wie dankbar ich jetzt Monate später für die Beschäftigung mit den darin aufgeworfenen Fragen sein würde.
LESE-HINWEIS
- Hier können Sie die Predigten zur Hiob-Reihe aus der Fastenzeit 2024 noch einmal nachlesen.
Denn seit einigen Wochen bin ich nach einer routinemäßigen Vorsorge-Untersuchung mit einer medizinischen Diagnose konfrontiert, zu deren Verarbeitung ich einige Zeit brauchte, um sie Lebensrealität werden zu lassen und es zuerst meiner Familie, lieben Freunden und Mitbrüdern persönlich zu sagen.
Nun möchte ich Sie, liebe Gemeinde, schriftlich informieren, um Sie und Euch alle auf einen Stand zu bringen und Spekulationen vorzubeugen: Ab dem 2. September beginnt eine mehrwöchige Chemo- und Strahlentherapie, durch die das bei mir festgestellte Karzinom geheilt werden kann. Ich bin voller Hoffnung, zumal meine Ärztinnen und Ärzte mich sehr darin bestärkt haben. Allerdings wird es Zeit brauchen und Ruhephasen geben müssen, damit die Therapie anschlagen und wirken kann. Ich bitte Sie/Euch daher ganz herzlich, mich in diesem Heilungsprozess mit Ihrem/Eurem Gebet zu unterstützen. Auch wenn ich in dieser Phase wenig präsent sein kann, bleiben wir im Gebet verbunden, denn damit helfen Sie mir am meisten!
Wie lange der Genesungsprozess dauert, ist schwer zu sagen. Es bleibt ungewiss, einen konkreten Zeitpunkt zu nennen, aber mit dem mir eigenen Gottvertrauen hoffe ich persönlich, es bis November überstanden zu haben.
Es ist also keine Hiobsbotschaft, sondern für mich vielmehr ein Hineinwachsen in die Unverfügbarkeit des Lebens, das von Gott kommt und zu ihm hinführt.
Pfarrer Markus Schmidt
Ich bin der modernen Medizin sehr dankbar, dass sie solche Heilungschancen eröffnet. Aber auch das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August mit seinen biblischen und liturgischen Texten hat mir bei der Kräuterweihe neu bewusst gemacht, welch heilsame Kräfte uns die Schöpfung Gottes in der Natur geschenkt hat.
All das führt dazu, dass ich mit Gott nicht hadern kann, sondern darauf vertraue, dass sich in dieser Krankheit neue Entwicklungschancen für mich und uns als Pfarrei verbergen. Es ist also keine Hiobsbotschaft, sondern für mich vielmehr ein Hineinwachsen in die Unverfügbarkeit des Lebens, das von Gott kommt und zu ihm hinführt.
In der vor uns liegenden Zeit, davon bin ich fest überzeugt, wird im Zusammenspiel von Pastoralteam mit Leitung von Simone Gerlitzki und dem jeweiligen Vicarius Substitutus, den Gremien, dem Pfarrbüro und allen, die sich in der Pfarrei engagieren, das Gemeindeleben in bewährter Form weitergehen. Ich danke besonders meinem Pastoralteam, das sich Ihrer pastoralen Anliegen annehmen wird!
Auf die Fürsprache unseres Pfarrpatrons, dem Heiligen Josef, erbitte ich für uns alle Gottes Schutz und Segen!
Ihr/Euer
Markus Schmidt, Pfarrer