"Sich fügen heißt lügen" - literarischer Musikabend
Das Erich-Mühsam-Haus in der Schäfflestraße 18 gegenüber der Heilig Geist-Kirche hat einen berühmten Namensgeber: Mühsam war Schriftsteller, Publizist - und er ließ sich nichts sagen.
- „Ich bin ein Pilger, der sein Ziel nicht kennt…“
Als revolutionärer Lyriker und Dramatiker, der einen gewaltlosen Anarchismus propagierte, kämpfte Erich Mühsam in seinen Schriften für die Freilassung politischer Gefangener. Er landete dafür selbst wiederholt im Kerker. Nachdem er führend an der Münchner Räterepublik beteiligt war, wurde er 1919 als „treibendes Element“ zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt, von denen er fünf Jahre absaß. Schließlich wurde er 1933 von der Gestapo ins KZ verschleppt. Er weigerte sich standhaft, das Horst-Wessel-Lied zu singen und wurde grausam zu Tode gefoltert.
“Sich fügen heißt lügen”
Unter diesem Leitsatz wird zu einem musikalisch-literarischen Abend geladen. An der Gitarre spielt Ursula Kurze. Sie liest aus dem lyrischen Werk und trägt einige seiner Gedichte in ihren eigenen Vertonungen vor. Es entsteht ein Lebensbild des aus einer jüdischen Familie stammenden Dichters.
Am Freitag, 20. September um 19.30 Uhr
Heilig Geist, Gemeindesaal, Schäfflestraße 19
Eine Einladung des Ökumenischen Projekts Frankfurt-Ost zusammen mit dem "Kulturbeutel Riederwald". Der Eintritt ist frei.