Trauer um Papst Franziskus


Von Benjamin Holler
Die Pfarrei St. Josef im Frankfurter Osten trauert um Papst Franziskus. Der Heilige Vater ist am Ostermontag, 21. April, im Alter von 88 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Nach am Ostersonntag betete der Papst mit tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom und spendete ihnen den Segen Urbi et orbi.

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Bereits am Ostermontagmorgen um 11 Uhr hat Pfarrer Markus Schmidt in der Heiligen Messe in Sankt Josef für Papst Franziskus gebetet. Die Kirchenglocken läuteten für den verstorbenen Papst.
In tiefer Verbundenheit und Trauer hat die Pfarrei für den Ostermontagabend um 18 Uhr zum gemeinsamen Gedenken und Gebet in die Pfarrkirche St. Josef eingeladen. In den Fürbitten wurde für Franziskus' Auferstehung gebetet. Auch wurden Marienlieder gesungen - in Anlehnung an die Leidenschaft des verstorbenen Papstes für die Gottesmutter Maria.
Gebete in Rom für Papst Franziskus
Schon bei der Gemeindefahrt nach Rom im Frühjahr betete Pfarrer Schmidt dreimal in unterschiedlichen Kirchen für Papst Franziskus: "Ich habe dafür gebetet, dass man ihn erlöse." Die Stimmung in Rom habe er anders empfunden als bei früheren Besuchen in der ewigen Stadt. Viele Menschen hatten sich damals bereits vor der Gemelli-Klinik versammelt, um dem Papst beizustehen.
Pfarrer Schmidt ist sich sicher, Papst Franziskus habe "darum gekämpft", noch einmal das Osterfest feiern zu können und daheim zu sterben. "Es gibt doch kaum eine schönere Vorstellung", sagt Schmidt, "der Papst hatte viel Glück, selbst in seinem Tod."
Vorbild und Grundsteine für Reformen
Papst Franziskus sei auch ein Vorbild für die Geistlichen in aller Welt, sagt Pfarrer Schmidt: "Geht zu den Rändern, das war Franziskus' Devise." Dieser Impuls sei zwar selbstverständlich, aber noch immer notwendig gewesen. "Ich danke ihm, dass sein erster Besuch zu Geflüchteten auf Lampedusa ging - welch ein Zeichen", erinnert der Pfarrer. Er fügt hinzu, dass Papst Franziskus vieles angestoßen habe. Er räumt aber auch ein, dass dem Kirchenoberhaupt zuletzt offenbar mehr und mehr die Kraft ausgegangen war.
Pastoralreferentin und Gemeindeleiterin Simone Gerlitzki ergänzt: "Papst Franziskus hat versucht, die Kirche zu reformieren." Als Beispiel nennt sie die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, was mittlerweile durch Priester außerhalb der Liturgie zugelassen ist. "Hier war er ein Türöffner, der Mut - auch gegen kritische Stimmen - bewiesen habe", sagt Gerlitzki. Sie sagt aber auch, dass ihm nicht alle Reformen gelungen seien: "Die Weihe von Diakoninnen ist weiter Streitpunkt in der Katholischen Kirche."
Auferstehungsamt
Herzliche Einladung am Mittwoch, 23. April 2025 um 8.30 Uhr in Sankt Josef Bornheim zum Auferstehungsamt für unseren verstorbenen Papst Franziskus.
LESETIPP
- „Papst Franziskus hat Türen geöffnet – Türen der Herzen, der Vernunft, der Verständigung." - ein Nachruf auf der Webseite des Bistums Limburg