Verwaltungsrat legt Mindestkollekte fest
APRIL, APRIL - mit dieser Idee haben wir Sie dieses Jahr in den April geschickt
Von Rainer Löß
Wegen der anhaltend hohen Inflation hat sich der Verwaltungsrat der Pfarrei St. Josef zu einer unpopulären, jedoch notwendigen Entscheidung durchgerungen. Ab dem ersten Aprilwochenende werden lediglich Geldbeträge oberhalb einer kritischen Mindestmenge als Kollekte akzeptiert.
Transparente Kollekte
Wieviel Geld bei den Spenden-Kampagnen in St Josef zusammen kam, steht in dieser Übersicht.
Auch wenn die Inflation im März 2023 leicht auf 7,4 Prozent gesunken ist, verharrt die Teuerung durch die Folgen des Ukrainekrieges nach wie vor auf einem hohen Niveau. Damit sich das Einsammeln von Spenden über die wöchentliche Kollekte überhaupt noch rechnet, verlangt der Verwaltungsrat eine Mindestsumme von 5 Euro pro Gottedienstbesucher. "Wir wissen, dass diese Maßnahme schmerzt und bitten um Verständnis", sagt der Vorsitz des Gremiums. Der Stadtsynodalrat stimmte der Entscheidung zu.
Eine Erklärung: Das Auszählen von Kleingeld mit lediglich Centbeträgen aus den Klingelbeuteln nach den Gottesdiensten brauche zu viel Zeit. "Das Sortieren kleiner Münzen rechne sich nicht, das übersteigt die Opportunitätskosten der sortierenden Personen", teilt eine der sortierenden Personen auf Anfrage mit. Das Sortieren, Stapeln, Lagern und Einzahlen von Geldscheinen ginge leichter, schneller und stelle in der Folge einen größeren Profit dar.
Konsequenzen bei Nichterreichen der Mindestspendemenge
Diskutiert wurde im Pfarrgemeinderat das Verhalten bei möglichen Vergehen: So sollen Personen, die nicht genügend Geld in den Klingelbeutel geworfen haben, von der Veranstaltung ausgeschlossen werden. Zuvor aber werde erstmal eine Verwarnung ausgesprochen. Denkbar wären sanktionelle Maßnahmen, wie die Mengenreduzierung der Kommunion. "Wir kontrollieren die Kollekte aber ab dem ersten Aprilwochenende", kündigte ein Oberministrant an, "wir müssen konsequent sein! Zur Not gibt es dann eben kleinere Hostien."
Die Mindestkollekte soll zunächst für sechs Monate gelten. Danach wird evaluiert und bei erfolgreicher Testung die nächste Mindeststufe festgeschrieben. Liegt die Inflation dann weiter zwischen 5 und 9 Prozent, müssten pro Spende bzw. Kollekte mindestens 10 Euro zusammen kommen, um die KbOk - die Klingelbeutel-Organisationskosten - zu amortisieren.
Auch in diesem Jahr haben wir Sie mit dieser kleinen Idee in den April geschickt - und vielleicht ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert. Stöbern Sie durch unser Aprilscherze-Archiv.