Abbildungen des Hl. Josef
Im Festgottesdienst zum Patrozinium der Pfarrei und Kirche am 19. März 2021 St. Josef trug Pfarrer Markus Schmidt erstmals das neugeschaffene in Weiss- und Goldtönen gehaltene St. Josef-Messgewand. Nicht die einzige Josefsdarstellung auf dem Gelände der Kiche.
Auf der Vorderseite ist in moderner Darstellung der der hl. Josef mit einem Krummstab zu sehen und die Rückseite des Gewandes zieren Hammer, Säge und eine Reihe von Nägeln als Symbole des Zimmermanns. Die Halsöffnung wird auf beiden Seiten vom Zimmermannswinkel geziert.
Mit diesem neuen Messgewand besitzt die Bornheimer St. Josefskirche jetzt insgesammt 14 Darstellungen des Heiligen.
Selten feiern wir einen Heiligen, von dem wir so wenig wissen. Mit großer Mühe versucht man, sein Leben auszuleuchten, seinen Glauben zu beschreiben, seine Art und Weise des Mitwirkens in der Heiligen Familie und im Neuen Testament. Und doch ist er ein Heiliger, über den fast nichts gesagt ist. Er steht am Rande. Er gehört zu denen, die sich in zweiter Reihe befinden. Auch in den biblischen Texten gehört diese menschliche Realität dazu: Nicht jeder steht im Rampenlicht. Nicht jeder steht in der vordersten Reihe und erhält die erste Aufmerksamkeit. Was in Josef geschieht, bleibt im Verborgenen.
Herzliche Einladung zum Festgottesdienst am Tag des Heiligen Josef, dem 19. März 2021, um 18.30 Uhr in die Pfarrkirche Sankt Josef Bornheim. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst mit der Unterstützung des Posaunenchors "Blech in Takt". Wir feiern den Patron der Josefskirche und unserer Pfarrei und die Eröffnung des Josefsjahres.
Mehrfach begegnen wir dem Heiligen Josef in und an der Josefskirche. Das Bild oben zeigt einen Ausschnitt der Statue des Hl. Josefs, die in der Seitenkapelle der Alten Josefskirche aufgestellt ist und in diesem Jahr 110 Jahre alt wird. Diese Seitenkapelle ist für Besucher täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Diese Statue wurde am Festtag des hl. Josef, am 19. März 1911 eingeweiht und war eine Stiftung des Fräulein Deuter. 1933 erhielt die Statue eine erste farbliche Auffrischung und wurde durch eine Strahlenkranz ergänzt. Schon seit Jahrzenten ist dieser Strahlenkranz wieder entfernt und vor einigen Jahren wurden auch die Farben neu aufgefrischt.
Die Turmfasade der Josefskirche zur Berger Straße hin wird beherrscht von einer wuchtigen Statue, die den Heiligen Josef mit dem Jesusknaben darstellt. Das Orginal der Statue wurde 1932 beim Bau der Neuen Josefskirche geschaffen von dem Wiesbadener Bildhauer Arnold Hensler. Bedingt durch die starke Verwitterung des recht weichen Steins, aus dem Hensler die Statue geschaffen hatte, musste bereits 1976 im Rahmen der Außenrenovierung der Kirche eine Kopie angefertigt werden, die bis heute den Turm ziert. Im Rahmen der Außenrenovierung des Jahres 2013, bei der die Kirche einen kräftigen Rotton erhielt, wurde der Sockel der Statue verstärkt.
Am Haupteingang der Kirche unter den Arkarden an der Berger Straße findet sich auf dem Grundstein der Neuen Josefskirche vom 9. August 1931 eine weitere Abbildung des Heiligen Josefs mit dem Jesusknaben auf dem rechten Arm und einem Modell der Josefskirche in der linken Hand.
Ganz im Verborgenen, nur bei besonderen Anlässen zugänglich findet sich das nächste Bildnis: dieses ziert die Josefsglocke, die größte der vier im Turm hängenden Glocken mit einem Gewicht von 35 Zentnern. Das erste Geläute im Turm der neuen Josefskirche, zu dem auch eine Josefsglocke gehörte, hatte nur ein Bestand von rund 10 Jahren. Am 1. Mai 1932 erschallte es erstmals aus dem Turm der noch nicht fertiggestellten Kirche und am 16. Januar wurden die Glocken im Turm zerschnitten und der Kriegsmaschinerie zugeführt. Aber schon am 9. Dez. 1948 konnte die Pfarrei das heutige Geläute mit seinem vier Glocken bei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher, Westfalen, gießen lassen.
Die Chronik berichtet dazu, dass man durch glückliche Umstände in den Besitz der Bronze für den Guss gelangte, Jahrzehnte später haben wir aus einer glaubwürdigen Quelle erfahren, dass diese Bronze vom zerstörten Kaiser-Wilhelm-Denkmal an Deutschen Eck in Koblenz stammte.
Sicherlich die älteste Darstellung des Heiligen Josefs ist in dem Retabel des Hochaltars in dem kleinen Krippenmotiv oberhalb des Tabernakels zu finden.
Das Retabel stammt aus der Sammlung des früheren Frankfurter Stadtpfarrers Münzenberger und soll in seinem Ursprung eine fränkische Arbeit des 15. Jahrhunderts sein. Um 1880 kam der Altar in die Josefskirche und wurde in späteren Jahren ergänzt, umgebaut, im zweiten Weltkrieg stark beschädigt, später zerstümmelt und dann 1992 in seiner heutigen Form wieder aufgebaut. An der Rückwand des alten Altarschreins befand sich ein Blattfragment auf dem es hieß: "Anno 1633, dem 29. August, hat her Johann Georg Spiesser, derzeit Schultheiß allhier [das heist in Nürnberg] und Anna , seine ehelige Hausfrau diesen Altar wieder renofiern und machen lassen."
Das Bild vom seligen Hinscheiden des Heiligen Josefs, geschaffen mitten im zweiten Weltkrieg von Georg Poppe (geb. 16.02.1883 in Wartha/Schlesien, gestorben 08.12.1963 in Frankfurt), der auch die ursprüngliche Ausmalung der Heilig Kreuz Kirche und weitere Arbeiten in vielen Frankfurter Kirchen geschaffen hat. Eingeweiht wurde es als Altarbild durch dem damaligen Pfarrer Josef Höhler am Kirchweihfest, dem 31. August, des Jahres 1941 in der kleinen Seitenkapelle der neuen Josefskirche. 1992 wurde dort der Beichtraum eingerichtet.
Ebenfalls in der Alten Josefskirche ist in der Weihnachtszeit der Heilige Josef in der dort von unserem Küster mit viel Liebe und Sorgfalt aufgebauten Weihnachtskrippe zu sehen. Es handelt sich nach der Krippe von St. Leonhard um die zweitälteste Krippe in Frankfurt. 1906 wurden die ersten Figuren beschafft, Die meisten Figuren sind aus Gussmasse geformt, während Maria und Josef aus Holz geschnitzt und auch älter sind. Stellvertretend für die vielen Versionen des Aufbaus unserer Krippe hier ein Bild von 1948, das uns der ehemalige Josefiner Bernhard Wagner gemailt hat. 1952 ist er mit seiner Mutter in die USA ausgewandert und lebt dort in Buffalo, NY, in der St. Josephs Pfarrei.
Die nächste Abbildung des Heiligen Josef befindet sich heute über dem Ankleidetisch in der Sakristei. Dargestellt ist die Heilige Familie bei der Arbeit. Maria spinnt Garn mit der Spindel, Josef der Zimmermann bearbetet einen Holzklotz mit Beitel und Hammer und der junge Jesus hilft senem Vater bei der Arbeit. Das Bild wurde 1896/97 in Rom geschaffen von dem Frankfurter Städelschüler, Maler und Restaurator Robert (Philipp) Hieronymi (geboren 27.05.1868 in Frankfurt am Main, gestorben 17.03.1950 in Bonn). Das Bild wurde schon gelegentlich einer Ausstellung im Vatikan durch Papst Leo XIII. bewundert, bevor es am 8. August 1898 die Josefsgemeinde für einen Familienaltar angekauft hat. Im Jahre 2020 wurde das Bild von der Bornheimer Restaurateurin Maike Behrends einer gründlichen Reinigung und behutsamen Restaurierung unterzogen und strahlt im neuen Glanz an seinem angestammten Platz in der Sakristei.
Mehr zu diesem Bild finden Sie in dem Beitrag
"Von der Restaurierung zurück"
St. Josef bei der Arbeit - "Bete und arbeite"
Zum Festtag des Hl. Josefs 2021 ist erstmals ein weiteres Bild des Hl. Josefs in unserer Kirche zu sehen. Es wurde im Jahre 1902 ebenfalls von Robert Hieronymi geschaffen, allerdings für die Herz-Jesu-Kirche in Eckenheim, die es direkt vom Maler für 1200 Mark erworben hat. Dort war es nach der Erweiterung der Kirche seit vielen Jahren - fast unbeachtet - neben der Orgel angebracht. Jetzt hat es als Leihgabe für mindestens 1 Jahr seine Heimat an der rechten Wand des Chorbogens der Bornheimer Josefskirche gefunden. Dringend erforderlich wäre es, das Bild einer ausführlichen Reinigung zu unterziehen und die eine oder andere Fehlstelle zu retouchieren.
Das Foto des Bildes entstand am 15. März bei seiner Ankunft aus Eckenheim an der Tür der Alten Josefskirche und zeigt deutlich, dass die Leinwand gewellt ist und zwei Knicke in Höhe der mittleren Rahmenverstrebung aufweist. Sicherlich lässt sich dies zumindest beim neuerlichen aufziehen des Bildes auf den Rahmen verbessern, wenn nicht sogar ganzlich beseitigen. Vielleicht gelingt es unserem Verwaltungsrat im Rahmen einer Vereinbarung mit der Pfarrei Sankt Franziskus - zu der Herz Jesu Eckenheim heute gehört - eine Restaurierung des Bildes durchzuführen.
Kaum bemerkt wird die kleine silberne Statue des Heiligen Josefs an der alten Monstranz. Einerseits findet die alte Monstranz heute kaum noch Verwendung, andererseits kommt sie auch dort nur in entsprechender Vergrößerung zur Geltung.
Die Monstranz ist - wie eine Inschrift auf dem Boden zeigt - eine Stiftung "der Herz-Jesu-Bruderschaft der Ehrenwache" an die St. Josefskirche Frankfurt am Main Bornheim und ihren Pfarrer Carl Knoedgen. Sie wurde 1913 durch den Frankfurter Goldschmied Carl van den Wyenbergh hergestellt.
Eine weitere mittelalterliche Darstellung des Heiligen Josefs findet sich in dem Bild Christi Geburt das zu einem Zyklus von vier Bildern gehört, die sich in der "Gut Stubb" des Pfarrhauses befinden.
Ganz im Geigenteil zur den heute üblichen Darstellungen findet die Geburt nicht in einem Stall statt sondern es wird eine Ruine in einer üppigen Landschaft dargestellt.
Ein weiteres Bild dieses Zyklus stellt die Beschneidung des Herrn oder Darstellung des Herrn dar. Auf diesem Bild hält sich der Hl. Josef fast im Hintergrund. Maria und Jesus sowie der Hohe Priester bilden das Hauptmotiv. Auch diese Bilder sind aus der Sammlung des Stadtpfarrers Münzenberger nach Sankt Josef gelangt, allerdings sind dazu die näheren Umstände bisher nicht bekannt.
Die Bilder zierten schon die Alte Josefskirche, bevor sie 1932 in der neuen Sakristei der erweiterten Josefskirche aufgehängt wurden. Seit dem Umbau des Pfarrhauses 1986/87 hängen die vier Bilder in der "Gut Stubb". Es handelt sich um vier holztafeln, die wahrscheinlich einmal als Altarflügel Verwendung fanden. Wie an den Rückseiten der Bilder zu erkennen ist wurden die beiden ursprünglich zweiseitig bemalten Tafeln nachträglich gespalten, sodass jetzt 4 Bilder vorhanden sind.
Eine weitere Darstellung des Hl. Josefs mit dem Jesuknaben im den Armen und einer Lilie finden wir in der Sakristei. Dieses Bild stammt von Georg Poppe und wurde nach der Signatur 1928 geschaffen. 1929 entstand dann von ihm die Ausmalung der Heilig-Kreuz-Kirche.
Weitere Bilder finden Sie noch in der Bildergallerie (Klick auf das Symbol oben rechts in jedem Bild)