Die Insel der vielen Gesichter - Gemeindereise nach Sizilien
Von Hans-Peter Brack
Man hätte auch unter einem anderen Motto starten können: ZWISCHEN ÄTNA UND MEER. Beide Leitgedanken umschreiben, was die Teilnehmer der Gemeindefahrt von St. Josef auf ihrer neuntägigen Reise Ende April in Sizilien erleben konnten.
Viele Gesichter der Landschaft und der Geschichte und Kultur. So erfuhren die Reiseteilnehmer von Desire Tomasi – der Reiseleiterin mit sizilianischen und schwäbischen Wurzeln – von den Sikanern und Sikulern, den Phöniziern, Griechen und Römern, Arabern, Byzantinern und Normannen, den Staufern, Franzosen und Spaniern. Alle hinterließen sie Spuren auf der größten Insel des Mittelmeers.
Endlose Treppen und antike Steinbrüche
Wie vieles auf dieser Insel war auch die Reise geprägt durch den Ätna und das Meer. Der aktive Vulkan dominiert das Landschaftsbild und das Leben im Osten Siziliens und das Meer war auf dieser Reise täglich in unmittelbarer Nähe. Eines sei schon jetzt vorweggenommen: Sizilien ist ein gebirgiges Land. An fast allen Orten mussten so einige Höhemeter überwunden werden; häufig über endlos scheinende Treppen. Die gute Verpflegung in den Hotels konnte so manchen Fahrtteilnehmer ins Grübeln bringen. Dem stand aber eifriges Treppensteigen gegenüber.
Auch diese Reise war wieder einmal bestens vorbereitet vom Limburger Reiseunternehmen „TOBIT-Reisen“. Die Reisenden landeten in Catania, wo auch gleich die erste Führung begann. Catania war durch einen Ausbruch des Ätna schwer gezeichnet worden. Der Wiederaufbau der Stadt erfolgte mit dem Lavabasalt des Ätna, was zu ihrem Namen „Die schwarze Tochter des Ätna“ führte.
Am nächsten Tag ging es dann zum Ätna. Klare Sicht machte diesen Ausflug zu einem besonderen Erlebnis. Hieran schlossen sich eine anregende Weinprobe und der Besuch von Taormina mit seinem antiken Theater an. Der Besuch von Syrakus war für am nächsten Tag vorgesehen. Hier sind vor allem die antiken Steinbrüche und der ehemalige Athenatempel zu nennen, in den der heutige Dom eingebaut wurde; ebenso die Arethusaquelle. Eine Süßwasserquelle in unmittelbarer Meeresnähe.
Schokolade im Barockviertel Siziliens
Dann wechselte die Gruppe die Landschaft und die Unterkunft. Es lockte das „Barockviertel“ Siziliens. Nach einem schweren Erdbeben im Südosten der Insel mussten einige Städte neu aufgebaut werden und dies geschah im Stil dieser Zeit, dem Barock. Die Führung begann in der Stadt Modica, deren Häuser an den Berg geklebt scheinen. Dort stand auch die Verkostung von Schokolade an. Der Nachmittag war dann Ragusa gewidmet.
Am folgenden Tag fuhr die Reisegesellschaft nach Agrigent, wo der Besuch des Tals der Tempel auf dem Programm stand. Unter anderem steht hier mit dem Concordia-tempel der größte und am besten erhaltende Tempel der gesamten griechischen Antike. Am Morgen danach stand wieder einmal ein Quartierwechsel an und die Gruppe fuhr quer durch das Land bis in den Norden. Unterwegs konnte eine malerische Landschaft bewundert werden, die im April noch in saftigem Grün schwelgte.
Grotte mit überwältigender Akustik
Im Norden angekommen war das erste Ziel Monreale mit dem überwältigenden Normannendom und seinem sensationellen Kreuzgang. Nachmittags ging es auf den Monte Pellegrino. Von dort konnten die begeisterten Fahrtteilnehmer einen bewundernswerten Blick auf Palermo und das umliegende Meer werfen. Am frühen Abend feierten die Reisenden die Vorabendmesse im Heiligtum der Hl. Rosalia. Eine Grotte mit einer überwältigenden Akustik, was den ohnehin kräftigen Gemeindegesang noch deutlich verstärkte. Hiernach nahm die Gruppe für die letzten drei Nächte Quartier in einem Hotel zwischen Palermo und Cefalu.
Cefalu war dann gleich das nächste Ziel – auch hier ein Normannendom mit einem mächtigen Christus Pantokrátor-Mosaik in der Apsiskalotte. Nach der Mittagspause brachte der Bus die Reisenden in die Madonie, einem grünen Gebirgszug, wo in Castelbuono genascht werden durfte. Neben der Verkostung von diversen süßen Leckereien wurde Manna, ein harzähnliches Produkt der Esche zum Versuchen gereicht.
Reise-Highlight Palemro
Und endlich – am folgenden Tag – Palermo, die Hauptstadt Siziliens. Als Höhepunkt dieses Besuchs kann die im Normannenpalast gelegene Cappella Palatina genannt werden. Über und über mit prächtigen Mosaiken geschmückt. Nach dem ebenfalls sehenswerten von den Normannen errichteten Dom stand das Straßengewühl der Altstadt Palermos auf dem Programm. An bedeutenden Sehenswürdigkeiten sind hier zu nennen: Die Straßenkreuzung „I Quattro Canti“, die Fontana Pretoria - eine riesige Brunnenanlage - und das Teatro Massimo, das größte Opernhaus Italiens.
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Am Tag der Heimreise hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit, sich im Hotel zu erholen oder am nahegelegenen Strand spazieren zu gehen. So gingen neun Tage mit vielen guten Eindrücken zu Ende.
- Aber auch nach dieser Fahrt gilt: Nach der Fahrt ist vor der Fahrt. So kann jetzt schon darauf hingewiesen werden, dass die nächste Gemeindefahrt von St. Josef in der Zeit zwischen dem 1. September und 6. September 2025 stattfinden wird. Das Ziel wird FLANDERN sein.
Rückblick auf frühere Gemeindefahrten
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