Fünfzig mal Josefiner Helau
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Von Sabine Börchers
1971 hieß es in St. Josef zum ersten Mal „Josefiner Helau“. Der langjährige Pfarrer Alois Normann hatte angeregt, einen Festausschuss zu gründen und die erste Fastnachts-Sitzung zu organisieren. Seitdem feiert der Kirchort regelmäßig bunt und fröhlich in der närrischen Zeit.
Doch wer genau rechnet, stellt fest, die erste Sitzung liegt nicht exakt 50 Jahre zurück. „Das liegt daran, dass es zum Beispiel wegen Corona, wegen des Irakkriegs und weil der Josefsaal renoviert wurde, auch mal ausgefallen ist“, berichtet der heutige Sitzungspräsident Thomas Niedermaier. Er kann mit Norbert Haas und Paul Cichowski auch die beiden Gründerväter der Josefiner Narretei nennen.
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Bildergalerie 1/1
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Elferrat gehörte früher zur Grundausstattung
Jahrzehntelang gab es dann auf der Bühne den traditionellen Elferrat, Vorträge, Gesang und Tanzgarden. Weil aber nach Corona der Neuanfang schwierig war, verzichtet man heute auf den Elferrat und der Präsident führt mit nur einem Co-Moderator durch den Abend. Auch der Zuspruch im Publikum erreicht die früheren Hochzeiten, in denen Sitzungen auch schon mal bis Mitternacht dauerten, nicht mehr. Immerhin 100 Plätze gibt es heute noch im Josefsaal.
So ziemlich von Anfang an konnte sich das Publikum über ein Männerballett amüsieren. „Eine Weile lang gab es sogar das Senioren-Männerballett „Turnvater Jahn“, erzählt Markus Schwander, der 1993 als jüngster Tänzer dazustieß. Er erinnert sich noch gut an die blau-weißen und rot-weißen Badeanzüge, die Latex-Glatze und den Schnurrbart, die sie damals trugen.
Heute überrascht das Männerballett jedes Jahr mit einem neuen Motto und neuen Kostümen. Elf Jahre lang war Gerold Lutz für die Choreografie und Musik zuständig. „Ich bin da langsam reingewachsen, habe mit 18 Jahren hinter der Bühne mit der Kulissenschieberei angefangen. Heute stehe ich in der Bütt.“
Jahrzehnte sind auch Motto der Jubiläumssitzung
Weil in diesem Jahr das Motto „Josefiner Helau – durch fünf Jahrzehnte“ lautet, tanzen die Männer zu Musik aus diesen Jahrzehnten und jeder von ihnen wählt ein anderes Kostüm aus der entsprechenden Zeit. Das ist aber auch schon fast alles, was Thomas Niedermaier zur aktuellen Sitzung verrät.
Das Programm für den 22. Februar werde abwechslungsreich, die aktuellen Ereignisse im Kirchort sollen in der Bütt wieder ordentlich aufs Korn genommen werden, es gebe sogar eine Mitmach-Aktion fürs Publikum. Dieses kann sich an der Cocktailbar und bei kleinen Leckereien wie Frikadellen, Lachsbrötchen, Spundekäs oder Kartoffelsalat stärken. „Und hinterher ist wieder Tanz für alle.“ 30 bis 40 ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass die Gäste entspannt feiern können. Wenn Niedermaier und Lutz sich eines für die nächsten Jahre wünschen, dann, dass sich wieder mehr Leute finden, die die Fastnacht tragen – hinter und vor den Kulissen. „Wir brauchen wieder mehr Talente und Rampensäue, die Spaß am Vortrag haben.“
Karten für die Sitzung am 22. Februar, 19.11 Uhr, gibt es für 10 Euro im Zentralen Pfarrbüro in Bornheim, Eichwaldstraße 41.