"Ich bleibe ein Westerwälder Bub"
Von Benjamin Holler
Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde Markus Schmidt als neuer Pfarrer in St. Josef begrüßt. Auch er hat eine klare Forderung an seine neue Gemeinde.
Nicht nur aus den vier Kirchorten waren viele am 2. Adventssonntag in die Josefskirche gekommen, auch von seiner alten Wirkungsstätte in Hocheim fanden einige den Weg nach Bornheim, um die Einführung des neuen Pfarrers zu feiern. In Hochheim war Schmidt zwölf Jahre als Pfarrer tätig. Den Gottesdienste begleitete musikalisch die Junge Kantorei St. Josef und die Männerschola aus Maria Rosenkranz.
Noch bevor der Gottesdienst begann, richtete Thomas Niedermaier, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, das Wort an die Gemeinde. "Advent bedeutet Ankunft" sagte er, "schön, dass unser neuer Pfarrer bereits angekommen ist." Den Festgottesdienst hat Stadtdekan Johannes zu Eltz gehalten. In seiner Predigt erinnerte er auch an die Bilder und Erfahrungen, die ein Jerusalem-Pilger erlebt. Markus Schmidt hatte das Heilige Land kurz vor seinem Wechsel nach St. Josef besucht. Man werde sich bei einem Besuch in Israel wieder dem Kern der Priesterweihe bewusst: "Man sieht, dass man nicht nur für sich, sondern auch für die anderen da ist."
Vier starke Kirchorte
Pastoralreferentin Gebriela von Melle hat stellvertretend für das Pastoralteam den neuen Pfarrer begrüßt. Ihm überreichte sie eines der kleinen Windräder, die mit den Logos der vier Kirchorte bedruckt sind. "Dieses Windrad hat vier Blätter, und wenn nur eines fehlt, funktioniert es nicht", erklärte sie. Sie fügte hinzu, dass jeder Stadtteil in der Pfarrei seine eigene Geschichten und seinen eigenen Charakter mit eigenen Herausforderungen habe.
Zum Ende der Messe wandte sich Pfarrer Markus Schmidt selbst an die Gemeinde. Er forderte sie auf, mitzumachen und von ich zu erzählen. Er bat um Unterstützung und kündigte an, klare Aussagen zu treffen. "Ich habe neulich in einem Restaurant eine Karte entdeckt, die mich besser bescheibt, als alles andere", erzählte er von einem Ausflug in Bornheim. Auf dieser Karte standen die Worte "Hätte, wäre, würde" - jeweils durchgestrichen. Für sich nehme er in Anspruch, den Kunjunktiv niemals nutzen zu wollen. Und dann erklärte er, dass er 'noch einmal was ausprobieren wollte', etwas Neues. Mit dem Wechsel an eine neue Stelle sei dies nun geschehen. Er kündigte aber auch an, dass dies wohl seine letzte Stelle werde - bis zum Ruhestand. Schmidt ist 55 Jahre alt.
Hätte, wäre, könnte - den Konjunktiv werdet Ihr nie von mir hören.
Pfarrer Markus Schmidt
Nach dem Gottesdienst wurde im benachbarten Josefsaal zu einem Empfang geladen. Der Festauschuss und die Ortsausschüsse haben dort für Getränke und belegte Börtchen gesorgt. Mehrere Grußworte wurden an Pfarrer Schmidt gerichtet. Dieser spielte auch auf seine sportliche Leidenschaft - das Laufen - hin. Wer Lust habe, morgens um 6 Uhr in der Frühe in Bornheim Joggen gehen zu wollen, der möge sich doch melden. Er machte aber auch immer wieder klar, wo er herkäme: Er danke seiner Familie, die ihn stets unterstützt habe, und dass er immer ein "Westerwälder" bliebe, egal, wo er nun arbeite.
PORTRAIT
Sabine Börchers aus dem Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit am Kirchort Sankt Josef hat Pfarrer Markus Schmidt getroffen und ihn über seinen Weg nach St. Josef interviewt. Hier der Bericht.