Welche Orte und Menschen haben mich geprägt?
Was mich als Pastoralreferentin geformt und gefördert hat? Die Begegnungen mit den ganz unterschiedlichen Menschen: jede/r ist eine eigene Welt – und so wie er / sie ist Gottes geliebtes Kind. Dafür aufmerksam und respektvoll zu bleiben, finde ich wichtig. Prägend waren meine Jahre mit dem Schwerpunkt Sozialpastoral: die haben mich mit Lebenssituationen in Kontakt gebracht, mit denen ich bisher nichts zu tun hatte. Zu erleben, wo Gott im Alltag dieser Menschen ist, war und ist berührend und manchmal herausfordernd. Kirche ist mehr als Gottesdienst – Kirche ist eben auch Dienst an Menschen!
Weshalb ich gerne Pastoralreferentin bin?
Weil wir eine wunderbare Botschaft auszurichten haben! Wir dürfen einladen, (unsere) Schätze anbieten, ohne etwas verkaufen zu müssen – also in aller Freiheit kann ich sagen: Wenn es dir guttut, komm! Als Seelsorgerin darf ich Menschen aller Lebensalter und Kulturen kennenlernen und auf Zeit Gast in ihrem Leben sein. Mal sind es frohe Anlässe, mal traurige, mal sind es glückliche Momente, mal sind es Krisen, die uns zusammenführen. Ich darf zuhören, Menschen zusammenbringen, kann Verbindendes entdecken. Dann ist auch zu schauen, wo konkrete Hilfe Not tut. Und nicht zu vergessen: wir können miteinander und füreinander Gott entdecken und seine Gegenwart feiern. Auch wenn ich nun schon seit 1984 Pastoralreferentin bin, kommen fast täglich neue Erfahrungen dazu – das hat was vom Leben in Fülle. Ich finde es sinnvoll und bereichernd, mich für Gott und in der Kirche zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Ich gehe auch gern neue Wege, damit das Evangelium Menschen erreichen kann.
Wenn ich eine Lieblingsbibelstelle nennen soll oder Worte, die mich aktuell begleiten:
„Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10)
„Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. “ (Gal 3,28)
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“ (aus dem Vorwort der Pastoralkonstitution GAUDIUM ET SPES über die Kirche in der Welt von Heute)