Kurzportrait einer lebendigen Gemeinde mitten im Stadtteil
Mitten an einer der belebtesten Einkaufsstraßen Frankfurts, der Berger Straße im Stadtteil Bornheim, der "Bernemer Zeil", liegt die katholische Pfarrkirche Sankt Josef.
Der markante Turm in der Häuserzeile beherrscht auch noch heute den geschäftigsten Teil der Berger Straße zwischen Höhenstraße und dem Bornheimer Uhrtürmchen. Doch gerade hier an der Berger Straße in unmittelbarer Nähe zur Geschäftigkeit der Kaufhäuser bietet Sankt Josef auch einen einen Platz der Stille. Der offen gestaltete neue Kirchplatz, der sich zur Eichwaldstraße hin öffnet, lädt zur Rast ein; er ist mit seinem Linden, mit Brunnen und Blumen und Bänken, die zur Rast einladen, mitten in Bornheim eine Art "Paradiesgarten" für alle. Vielen Menschen im Stadtteil ist der "Rote Platz", wie er auch wegen seiner roten Pflasterung gern genannt wird, liebgewordene Passage zwischen Berger Straße und Eichwaldstraße.
Dieser Platz ist aber auch kommunikatives Zentrum von Sankt Josef, ist er doch auch die zentrale Wegebeziehung zwischen Kirche, Pfarrhaus mit dem zentralen Pfarrbüro und den beiden Gemeindehäusern hinter der Kirche.
Damit die Kommunikation zwischen den Menschen und der Großpfarrei funktioniert, dafür gibt es im Pfarrhaus das zentrale Pfarrbüro , das Montags bis Freitags jeweils vor- und nachmittags Sprechzeiten hat.
Damit die Kommunikation mit Gott funktioniert, dafür ist außerhalb der Gottesdienstzeiten in der "Alten Josefskirche" die Sakramentskapelle täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.
2019 feierte die katholische Gemeinde in Bornheim ihr 150-jähriges Bestehen
Die Pfarrei St. Josef Frankfurt am Main, mit annähernd 17.000 Katholiken ist am 1. Januar 2015 gebildet worden durch den Zusammenschluss der vier ehemaligen Pfarreien Maria Rosenkranz Seckbach, Heilg Geist Riederwald, Herz Jesu Fechenheim und Sankt Josef Bornheim. Letztere entstand am 1. August 2007 durch Fusion der beiden Bornheimer Pfarreien St. Josef und Heilig-Kreuz. Zusätzlich kamen bereits am 1. Juli 2007 etwa 1.000 Katholiken aus dem nordöstlichen Teil der Pfarrei St. Michael im Nordend hinzu; seit 1. Januar 2015 bildet sie den Kirchort Sankt Josef Bornheim der Großpfarrei St. Josef Frankfurt am Main. Mehr als 30 Prozent der Mitglieder im Kirchort sind Katholiken anderer Muttersprache, die rund 15 verschiedenen Nationen angehören.
Geschichtlich gesehen hatte sich 2007 mit der Neugründung der Pfarrei St. Josef Bornheim der Kreis geschlossen, war doch das Gebiet des heutigen Kirchortes Sankt Josef Bornheim wieder annähernd mit den Grenzen des alten Dorfes Bornheim identisch, so wie die alte katholische Bornheimer Pfarrgemeinde anfangs bestand. Allerdings stehen jetzt auf alter Bornheimer Gemarkung drei katholische Kirchen: die Pfarrkirche Sankt Josef an der Berger Straße, die Heilig Kreuz Kirche an der Kettelerallee, heute Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität, und die Kirche St. Michael an der Gellertstraße, Zentrum für Trauerseelsorge.
Zu erreichen ist Sankt Josef für die Nicht-Bornheimer sehr einfach mit der U-Bahn-Linie U4. Das Pfarrzentrum ist in der Mitte zwischen den beiden U-Bahn-Stationen Bornheim-Mitte und Höhenstraße gelegen. Bornheim-Mitte wird zusätzlich auch von der Straßenbahnlinie 12 und den Buslinien 34, 38 und 43 angefahren. An der Höhenstraße ist eine Haltestelle der Buslinie 32.
Doch auch mit dem Auto ist Sankt Josef zu erreichen, wenn auch das Parken am Straßenrand zumindest während der werktäglichen Einkaufszeiten wahrlich kein Vergnügen ist. Da bietet sich schon eher das Parkhaus im Bürgerhaus Bornheim - heute als Saalbau Bornheim bezeichnet - in der Arnburger Straße an.
Sankt Josef zählt wohl zu den bemerkenswertesten Frankfurter Kirchbauten, denn hier stehen zwei Kirchen in einer. Erst im 19. Jahrhundert wurde wegen des Zuzugs von katholischen Arbeitern, die überwiegend aus Franken und dem Fuldaer Land kamen, in Bornheim wieder eine katholische Kirche gebaut. Seit der Reformation hatte es keine mehr gegeben. Dennoch stammt die heutige Alte Josefskirche (rechtes Foto) in einzelnen Bauteilen aus dem Mittelalter. Vor dem Kirchbau in Bornheim 1874-77 trug man die in der Frankfurter Innenstadt befindliche Johanniterkirche ab und nutzte deren noch verwendbare Bauteile für die Bornheimer Kirche. Auch sollte die Kirche in den ursprünglichen Abmessungen der Johanniterkirche wiedererrichtet werden. Doch schon damals mußte der Bau vergrößert werden, da sonst die Kirche keinen ausreichenden Platz für die Bornheimer Katholiken geboten hätte. Der Abriss der Johanniterkirche wurde schon damals wegen des wachsendes Verkehrs notwendig. So kam man in Bornheim zu einer - ortsversetzten und vergrößerten - mittelalterlichen Kirche. Im Jahre 1931 wurde dann wegen des wieder gestiegenen Raumbedarfs der damaligen Gemeinde an die Alte Josefskirche die Neue Josefskirche (linkes Foto) angebaut, sodass der heutige Kirchenraum aus zwei Epochen besteht.