Prävention in St. Josef - Missbrauch verhindern
Seit 1.10.2020 gilt in St. Josef Frankfurt am Main das Institutionelle Schutzkonzept
Aktuelle Informationen zu Prävention - Misbrauch verhindern im Bistum Limburg findet sich auf: https://gegen-missbrauch.bistumlimburg.de/
Die Prävention gegen sexualisierte Gewalt ist mittlerweile ein integrierter Bestandteil der kirchlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie erwachsenen Schutzbefohlenen.
Auch in der Pfarrei St. Josef Frankfurt am Main mit ihren vier Ortsgemeinden treten wir entschieden dafür ein, Menschen vor sexualisierter Gewalt zu schützen.
Wir wollen die Menschen unserer Pfarrei sensibilisieren. Durch Verhaltensregeln und Achtsamkeit wollen wir Tätern Übergriffe erschweren und die Pfarrei somit zu einem sicheren Ort machen
Artikelreihe: Es tut sich was!
Es tut sich was! Information für die Pfarreien
Immer wieder lesen wir von Berichten anderer Bistümer und Länder über Missbrauch in der Kirche. Häufig ist damit verbunden das Gefühl, dass sich nichts oder zu wenig tut. Das entmutigt – und vor allem: es stimmt nicht.
Das Bistum Limburg arbeitet aktiv daran, Missbrauch zu verhindern. Dieser Prozess ist seit 2020 in eine neue Phase getreten. Damals hatten im Rahmen des Projekts „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ 70 bistumsinterne und -externe Expertinnen und Experten erarbeitet, was sich ändern muss, damit die Betroffenen im Mittelpunkt der Aufarbeitung stehen – und nicht die Institution. Bischof Bätzing und die damalige Präsidentin der Diözesanversammlung, Ingeborg Schillai, hatten bei der Übergabe der Projektergebnisse im Juni 2020 den Betroffenen zugesagt, alle 60 vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.
Umgang mit Missbrauchsfällen im Umfeld der Kirche grundsätzlich ändern
Seit Oktober 2020 arbeiten der „Bischöfliche Beauftragte für die Implementierung der MHG-Projektergebnisse“, Dr. Dr. Caspar Söling, und sein Team an der Umsetzung dieser Maßnahmen, gemeinsam mit einer Vielzahl von Expertinnen und Experten, die für einzelne Projekte hinzugezogen werden. Mittlerweile sind eine ganze Reihe von guten Ergebnissen erzielt worden, die den Umgang mit Missbrauchsfällen im Umfeld der Kirche grundsätzlich ändern werden.
Themenserie informiert über Inhalte auf der Pfarreiebene
Wir möchten Ihnen nun in einer kleinen Serie diejenigen Themen vorstellen, die speziell für die Pfarreien wichtig sind. Missbrauch an Kindern und Jugendlichen geschieht häufig in der Welt der Kitas und in der Jugendarbeit, in der Messdienerarbeit und in der Katechese. Dabei haben wir für die Maßnahmen den Blick geweitet: Sexualisierte Gewalt findet zwischen Erwachsenen und Kindern statt, aber auch unter Kindern und Jugendlichen. Dann häufig in Form von medialer Gewalt. Aber auch unter Erwachsenen und in Familien.
Wir zeigen auf, was auf der Ebene unserer Pfarrei getan werden kann: 1) Was ist zu beachten, wenn sich Betroffene melden? 2) Wie können wir Kinder stärken und noch besser schützen? 3) Eine veränderte Haltung zu Sexualität und Homosexualität. 4) Spirituelle Gewalten verhindern. 5) Pfarrer: Vom Einzelkämpfer zum Team 6) Ein verändertes Priesterbild 7) Einfache Beschwerdemöglichkeiten für alle Formen von Gewalt.
Online-Konferenzen zu einzelnen Themenfeldern
Parallel dazu wird es in unregelmäßiger Folge Online-Konferenzen zu den einzelnen Themenfeldern geben. Alle Interessierten können kostenlos an diesen Formaten teilnehmen. Der Bischöfliche Beauftragte und weitere am Prozess Beteiligte informieren dort über die verschiedenen Themen und stehen für Fragen zur Verfügung. Alle aktuellen Informationen zum Prozess „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ finden Sie auch im Internet: https://gegen-missbrauch.bistumlimburg.de/
Veränderungen sind notwendig. Sie geschehen, wenn wir gemeinsam daran arbeiten. Nur gemeinsam werden wir diese Krise bewältigen. Lassen Sie uns zusammen die notwendigen Veränderungen gestalten.
Es tut sich was! Betroffene hören – Missbrauch verhindern
Immer wieder lesen wir von Berichten anderer Bistümer und Länder über Missbrauch in der Kirche. Häufig ist damit verbunden das Gefühl, dass sich nichts oder zu wenig tut. Das entmutigt – und vor allem: es stimmt nicht.
Das Bistum Limburg arbeitet aktiv daran, Missbrauch zu verhindern. Dieser Prozess ist seit 2020 in eine neue Phase getreten. Damals hatten im Rahmen des Projekts „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ 70 bistumsinterne und -externe Expertinnen und Experten erarbeitet, was sich ändern muss, damit die Betroffenen im Mittelpunkt der Aufarbeitung stehen – und nicht die Institution. Bischof Bätzing und die damalige Präsidentin der Diözesanversammlung, Ingeborg Schillai, hatten bei der Übergabe der Projektergebnisse im Juni 2020 den Betroffenen zugesagt, alle 60 vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.
Seit Oktober 2020 arbeiten der „Bischöfliche Beauftragte für die Implementierung der MHG-Projektergebnisse“, Dr. Dr. Caspar Söling, und sein Team an der Umsetzung dieser Maßnahmen, gemeinsam mit einer Vielzahl von Expertinnen und Experten, die für einzelne Projekte hinzugezogen werden. Mittlerweile sind eine ganze Reihe von guten Ergebnissen erzielt worden, die den Umgang mit Missbrauchsfällen im Umfeld der Kirche grundsätzlich ändern werden.
Wir möchten Ihnen nun in einer kleinen Serie diejenigen Themen vorstellen, die speziell für die Pfarreien wichtig sind. Missbrauch an Kindern und Jugendlichen geschieht häufig in der Welt der Kitas und in der Jugendarbeit, in der Messdienerarbeit und in der Katechese. Dabei haben wir für die Maßnahmen den Blick geweitet: Sexualisierte Gewalt findet zwischen Erwachsenen und Kindern statt, aber auch unter Kindern und Jugendlichen. Dann häufig in Form von medialer Gewalt. Aber auch unter Erwachsenen und in Familien.
Wir zeigen auf, was auf der Ebene unserer Pfarrei getan werden kann: 1) Was ist zu beachten, wenn sich Betroffene melden? 2) Wie können wir Kinder stärken und noch besser schützen? 3) Eine veränderte Haltung zu Sexualität und Homosexualität. 4) Spirituelle Gewalten verhindern. 5) Pfarrer: Vom Einzelkämpfer zum Team 6) Ein verändertes Priesterbild 7) Einfache Beschwerdemöglichkeiten für alle Formen von Gewalt.
Parallel dazu wird es in unregelmäßiger Folge Online-Konferenzen zu den einzelnen Themenfeldern geben. Alle Interessierten können kostenlos an diesen Formaten teilnehmen. Der Bischöfliche Beauftragte und weitere am Prozess Beteiligte informieren dort über die verschiedenen Themen und stehen für Fragen zur Verfügung. Alle aktuellen Informationen zum Prozess „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ finden Sie auch im Internet: https://gegen-missbrauch.bistumlimburg.de/
Veränderungen sind notwendig. Sie geschehen, wenn wir gemeinsam daran arbeiten. Nur gemeinsam werden wir diese Krise bewältigen. Lassen Sie uns zusammen die notwendigen Veränderungen gestalten.
Es tut sich was! Starke Kinder – Starke Gemeinden
„Respektiert und sicher“. So fühlen sich laut einer Umfrage ein Großteil der Kinder und Jugendlichen im Bistum Limburg in ihren Gemeinden. Allerdings hat nur die Hälfte der Befragten auch den Eindruck, kirchliche Aktionen für ihre Altersgruppe mitbestimmen und mitgestalten zu können. Dies sind zwei Ergebnisse einer Befragung mit dem Titel: „Gemeindearbeit aus Kinderperspektive bewerten“, die allen Pfarreien, Kindertageseinrichtungen (Kitas), Jugendverbänden sowie Fachstellen für Kinder, Jugend und Familien in der Diözese mit der Bitte um Teilnahme zugeleitet wurden. Die Umfrage in Form eines Fragebogens ist Bestandteil der Leitlinien „Starke Kinder – Starke Gemeinden“ aus dem MHG-Projekt „Betroffene hören - Missbrauch verhindern“. Ziel der Leitlinien ist es, Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt in kirchlichen Institutionen zu schützen und die Kirche zu einem kinder- und jugendgerechten Ort weiterzuentwickeln.
Wie muss Kirche sein, damit Kinderrechte gelebt werden können?
„Mit dem Fragebogen wollten wir herausfinden, was Kinder und Jugendliche brauchen, um sich stark zu fühlen. Wie ihrer Meinung nach kirchliche Orte sein sollen, damit sie dort ihre Rechte leben können“, sagt Inge Rocco, Pastoralreferentin der Pfarrei St. Peter in Ketten in Montabaur und eine der Mitinitiatorinnen der Umfrage. Konzipiert wurde der Fragebogen von einem Team aus Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Kita-Seelsorge, der Fachstelle Familienpastoral, des BDKJ, Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie Kita-Koordinatorinnen und -Koordinatoren. Beraten wurde das Team dabei vom Kinderschutzbund des Westerwaldkreises. Bistumsweit konnten sich Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 18 Jahren von März bis Mai 2022 äußern, wie gut sie ihre Rechte in den Punkten Gleichheit, Bildung, Schutz vor Gewalt und Mitbestimmung innerhalb der Kirche gewahrt sehen.
Wunsch nach vielfältigen und altersgerechten Angeboten
Die Umfrage ergab, dass ein Großteil der Befragten sich in ihrer Gemeinde gemäß ihres Geschlechts, Alters und Aussehens respektiert fühlen (92,41 Prozent) und der Meinung sind, dass sich Menschen mit Beeinträchtigung in der Gemeinde willkommen fühlen und Anteil nehmen können (83,12 Prozent). Kinder und Jugendliche wünschen ein vielfältiges Angebot an altersgerechten Gottesdiensten, an Jugendverbänden und gemeindlicher Jugendarbeit. Mehr als drei Viertel der Befragten (82 Prozent) fühlen sich in der eigenen Pfarrei oder ihrem kirchlichen Ort sicher. Die Kinder und Jugendlichen sollten in Gemeinderundgänge einbezogen werden, um direkten Einfluss auf die Gestaltung von kirchlichen Räumen zu nehmen und benennen zu können, wo sie sich unsicher oder unwohl fühlen.
Bereits Kinder ab acht Jahren gaben an, neben dem Pfarrbüro und den Gottesdiensten über Telefon, Messenger-Dienste und Social Media in Kontakt mit Vertrauenspersonen zu stehen. Jugendliche und Kinder sind in digitalen Lebenswelten unterwegs, was verdeutlicht, dass eine Präsenz der Kirche auf den sozialen Medien wichtig ist. Auf die Frage, was sie als erstes ändern würden, antworten viele Teilnehmende, dass sie sich eine kinder- und bewegungsfreundliche Kirche wünschen. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass es in der Pfarrei keine Jugendsprecherinnen oder Jugendsprecher ihres Alters gäbe. Dort, wo es gewählte Sprecherinnen und Sprecher gibt, sind diese häufig nicht bekannt. Nur ein Drittel der Kinder und Jugendlichen gibt an, zu wissen, welche Sprecherinnen und Sprecher vor Ort für ihre Anliegen zuständig sind.
„Eine kinder- und jugendgerechte pastorale Arbeit an den unterschiedlichen kirchlichen Verortungen basiert darauf, dass hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeitende ein offenes Ohr und Herz für Kinder und Jugendliche haben“, erläutert Rocco die Ergebnisse der Umfrage. „Wir müssen die Kinder und Jugendlichen ernst nehmen und uns mit ihnen gemeinsam auf den Weg zur Realisierung der Kinderrechte machen“, so die Pastoralreferentin weiter.
Die Umfrage ist der Auftakt einer regelmäßigen Befragung von Kindern und Jugendlichen, um Gemeindearbeit aus deren Perspektive zu bewerten. Auf Basis der Ergebnisse des Fragebogens und der Erfahrungen in Kindertageseinrichtungen des Bistums wurden die Leitlinien für die Kinder- und Jugendarbeit in den Pfarreien erarbeitet. Daraus wurde ein Fortbildungskonzept für pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Ehrenamtliche entwickelt. Leitlinien und Fortbildungskonzept werden kontinuierlich nach den regelmäßigen Befragungen von Kindern und Jugendlichen weiterentwickelt und überprüft.
Es tut sich was! Kommunikation im Umfeld sexualisierter Gewalt
„Ich möchte Betroffenen von sexualisierter Gewalt so begegnen, dass sie sich gut aufgehoben und keinesfalls erneut verletzt fühlen.“ Diesen Satz würden heute sicherlich alle haupt-, neben- und ehrenamtlich Mitarbeitenden des Bistums Limburg für sich übernehmen.
Aber was genau heißt das? Und wie erreiche ich das?
Kommunikationsleitplanken sollen Orientierung bieten
Um den Mitarbeitenden des Bistums Sicherheit und Unterstützung in der Kommunikation mit Betroffenen zu geben, wurden Kommunikationsleitplanken entwickelt – eine Idee aus „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. In ihnen wird zum einen verdeutlicht, dass der Umgang mit betroffenen Personen im Bistum Limburg geprägt sein soll von Solidarität, Offenheit, Wertschätzung, Achtsamkeit, Geduld und Professionalität. Im Gespräch mit Betroffenen kann das beispielsweise heißen, weder sich noch die Institution zu verteidigen, sondern zuzuhören, ohne das Gesagte zu bewerten. Zum anderen geben Leitfäden Hilfestellungen für konkrete Situationen, etwa wie man einer Person am Telefon empathisch begegnen kann, die sehr aufgebracht oder wütend ist.
„Raus aus der Sprachlosigkeit – Wie begegnen wir Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben?“
Wut und Verunsicherung kommen auch dort auf, wo sexualisierte Gewalt und Vertuschung innerhalb der Kirche bekannt werden. Dann braucht es Räume, in denen über das Unfassbare gesprochen werden kann. Und es braucht die Befähigung dies so zu tun, dass Betroffene erfahren können, dass ihre Anliegen gehört und verstanden werden. „Raus aus der Sprachlosigkeit – Wie begegnen wir Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben?“ war ein offenes, digitales Format, welches Raum für beides, Befähigung und Austausch, eröffnete.
Eine Fortführung gibt es im September. An den vier Dienstagabenden (19:30 bis 21:15Uhr) sind Pfarreien digital eingeladen, die sich von einem Missbrauchsgeschehen besonders erschüttert fühlen, zum Beispiel weil sexualisierte Gewalt in ihrer Pfarrei stattgefunden hat.
Daraus werden weitere Formate für Einrichtungen und Pfarreien folgen. Ziel dieser wird es sein, den Sprachbedarf überall dort, wo er vorhanden ist, zu decken und dadurch die Sensibilität für betroffene Personen sowie die Sprachfähigkeit zum Thema insgesamt zu stärken.
Neue Website informiert über Intervention, Prävention und Aufarbeitung
Damit sowohl betroffene als auch grundsätzlich interessierte Personen übersichtlich und schnell Informationen und Kontaktwege zur Intervention, Prävention und Aufarbeitung finden, wurde zu diesem Themenfeld eine neue Website gestaltet. Unter gegen-missbrauch.bistumlimburg.de wird beispielsweise in einer Grafik dargestellt, wie das Bistum bei einer Meldung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche oder schutzbedürftige Personen durch Bistumsmitarbeitende vorgeht.
Es tut sich was! Die frohe Botschaft nicht missbrauchen
Viele Menschen kennen mittlerweile den Begriff des sexuellen Missbrauchs. In der Öffentlichkeit weniger bekannt ist eine andere, ebenfalls schwerwiegende, Form von Gewalt innerhalb der Kirche: der spirituelle Missbrauch.
„Spiritueller Missbrauch ist eine Form von psychischer Gewalt, die ein Mensch im spirituellen, religiösen Kontext auf der Suche nach geistlicher Orientierung und Beheimatung erfährt“, erläutert Samuel Stricker, Leiter des Zentrums für christliche Meditation und Spiritualität in Heilig Kreuz Frankfurt, den Begriff. Gewalt meint in diesem Zusammenhang, dass Menschen in ihrem Denken und ihrer Lebensführung manipuliert oder unter Druck gesetzt werden. „Dazu zählt unter anderem, einem Menschen das eigene Glaubensverständnis aufzuzwingen oder den freien Willen eines anderen zu beeinträchtigen, auszunutzen und somit der anderen Person gegen ihren Willen Schaden zuzufügen, oder sie dem eigenen Willen zu unterwerfen mit dem Ziel, ihr Verhalten und Erleben zu beeinflussen und zu kontrollieren“, so Stricker. Dies geschehe unter Berufung auf den Willen Gottes, religiöse Werte und Symbole oder theologische Konzepte.
Sichere Orte und Begegnungsräume innerhalb der Kirche schaffen
Stricker ist Implementierungsverantwortlicher des MHG-Folgeprojektes „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe hat er innerhalb des Projektes ein Rahmenschutzkonzept gegen spirituellen Missbrauch im Bistum Limburg entwickelt. Das Konzept soll dazu beitragen, dass alle Bereiche kirchlichen Lebens, von der Kita, über die Senioreneinrichtung, den Gottesdiensten, Seelsorgegespräche, Katechesen und Arbeitsverhältnisse, sichere Orte und Begegnungsräume sind. „Wir haben Standards für das Bistum benannt, die geistlichen Missbrauch bestmöglich verhindern sollen und die jetzt in den verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel den Pfarreien, Einrichtungen, Verbänden und Gemeinschaften, konkretisiert werden“, sagt Stricker.
Wissen über spirituellen Missbrauch ist wichtiger Teil der Präventionsarbeit
Einer dieser Standards beinhaltet, das Thema bekannt zu machen und dafür zu sensibilisieren. „Spiritueller Missbrauch ist zwar kein neues Phänomen, die kirchliche Auseinandersetzung damit steht allerdings noch ganz am Anfang“, erläutert Stricker. „Das Wissen darum, dass es so etwas wie spirituellen Missbrauch gibt und was sich dahinter verbirgt, ist die Voraussetzung dafür, dass der Missbrauch überhaupt benannt und damit auch angezeigt und sanktioniert werden kann.“ Wissen über spirituellen Missbrauch bilde zudem eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Präventionsarbeit, so Stricker weiter: „Da spiritueller Missbrauch häufig dem sexuellen Missbrauch vorausgeht und diesen teilweise sogar erst ermöglicht, ist die Prävention vor spirituellem Missbrauch auch ein wichtiger Baustein in der Prävention vor sexualisierter Gewalt.“
Das Rahmenschutzkonzept sieht vor, dass die Prävention von spirituellem Missbrauch künftig Teil der Ausbildung von pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden soll. Auch für ehrenamtlich Tätige, die in besonders sensiblen Feldern tätig sind, sollen entsprechende Fortbildungs- und Präventionsmodule entwickelt werden.
Schutz gefährdeter Personen und Förderung von spiritueller Autonomie
„Auch wenn grundsätzlich jeder Mensch von spirituellem Missbrauch betroffen sein kann, gibt es Personengruppen, die besonders gefährdet sind und eines besonderen Schutzes bedürfen“, weiß der Implementierungsbeauftragte. Dazu gehörten beispielsweise Kinder und Jugendliche, religiös Suchende, Kranke und Sterbende, Menschen, die sich in einer Krise befinden, Menschen, die einer Minderheit angehören, aber auch Menschen, „die auf der Suche nach der eigenen Berufung sind, mit einer tiefen Sehnsucht nach einem intensiven geistlichen Leben“, so Stricker.
Ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit sei deshalb neben der Sensibilisierung für grenzverletzendes Verhalten auch eine eindeutige Positionierung gegen spirituellen Missbrauch. Dazu zählt laut Stricker besonders die Förderung der spirituellen Autonomie der oder des Einzelnen. „Jeder Gläubige hat das Recht, eine eigene, ihm entsprechende Form des geistlichen Lebens und entsprechende Ausdrucksformen zu finden. Daraus folgt auch, dass jede Form von Pastoral und Seelsorge ein Angebot ist. Es gibt keinen Zwang in Glaubensdingen“, betont Stricker.
Das Rahmenschutzkonzept sieht vor, dass das Bistum zeitnah Ansprechpersonen benennt, an die sich Betroffene von spiritueller Gewalt jeder Zeit wenden können. Darüber hinaus ist im Rahmen der kompletten Umsetzung die Einführung einer Fachstelle für die Bereiche Prävention, Intervention und Aufarbeitung vorgesehen, in der es auch eine beauftraget Fachkraft für den Bereich spiritueller Missbrauch geben wird. Die Fachkraft wird für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Rahmenschutzkonzeptes zuständig sein und die Pfarreien, Einrichtungen, Verbände sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in allen Fragen rund um das Thema unterstützen. Als Ansprechpartner für Fragen steht zudem der Implementierungsverantwortliche Samuel Stricker zur Verfügung: s.stricker@ bistumlimburg .de.
Es tut sich was! Wie sich Priesterbild und Leitungsverständnis verändern: Vom Einzelkämpfer zum Team
Es tut sich was! Betroffene hören – Missbrauch verhindern
Betroffene hören, Missbrauch verhindern und Kirche zu einem sicheren Ort für alle Menschen machen, das sind die Ziele des MHG-Folgeprojektes. Wichtige Schritte dabei sind eine Stärkung von Teamarbeit, regelmäßige Personalgespräche und ein verändertes Leitungsverständnis, durch das männerbündische Strukturen aufgebrochen werden sollen.
Leitung im Team
„In manchen Köpfen werden Pfarrer sicher noch als einsame Kämpfer gesehen – aber das ist natürlich schon lange nicht mehr der Fall“, berichtet Domkapitular Georg Franz, Personaldezernent im Bischöflichen Ordinariat und Verantwortlicher verschiedener Implementierungsaufträge aus dem MHG-Projekt. Heute sind sie Teamplayer und leiten große pastorale Teams. Erst recht im Zeitalter der Pfarreien neuen Typs. Das gilt auch für die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Männerbündische Strukturen sind damit schon lange überwunden. Gleichzeitig gilt es, diese Arbeitskultur weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. Dazu sollen geregelte Reflexions- und Feedback-Wege eingerichtet werden, die eine neue Kultur prägen. Das schafft Diskussions-, Handlungs- und Beratungsspielräume, in denen regelmäßig Erfahrungen ausgewertet und Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen werden können. „Es gilt das bessere Argument und nicht die Macht der Position“, sagt Franz. Der Einsatz nach Kompetenzen gewinnt an Bedeutung und muss auch systematisch gepflegt werden.
Neue Stelle Pfarrerreferent/in übt Fach- und Dienstaufsicht aus
Neu geschaffen wird dazu die Stelle einer so genannten Pfarrerreferentin bzw. eines Pfarrerreferenten. Aufgabe dieser Stelle ist die Dienst- und Fachaufsicht über die kanonischen Pfarrer und Pfarrverwalter zusammen mit dem Personaldezernenten, delegiert durch den Bischof. Zu den Aufgaben gehören zudem die Bereiche Personaleinsatz und Personalführung, Personalfürsorge sowie die Mitarbeit oder Vertretung in bestimmten Gremien, wie beispielsweise der Personalkammer und dem Priesterrat. Die Pfarrerreferentin bzw. der Pfarrerreferent führt das Verfahren zur Besetzung einer Pfarrstelle ebenso durch, wie den Wechsel auf eine andere Stelle oder in den Ruhestand. Sie begleiten Pfarrer regelmäßig, beispielsweise durch jährliche Mitarbeitergespräche und intervenieren bei Krisen. Eine Geschäftsverteilung regelt die Zuständigkeiten von Personaldezernent und Pfarrerreferentinnen bzw. -referenten.
Kontinuierliche Begleitung durch Supervision, Intervision und Personalgespräche
Durch regelmäßige Personalgespräche, Supervision und Intervision sollen Mitarbeitende in Doppelspitzen und anderen Führungspositionen kontinuierlich begleitet werden. „Reflexion soll Wertschätzung und Verbundenheit zum Ausdruck bringen. Sie soll nicht im Sinne einer Kontrolle erfolgen, sondern zur Reflexion eines möglichen Beziehungsmachtgefälles“, erklärt Franz. Dadurch werde für Menschen im katholischen Beschäftigungsverhältnis ein Ort geschaffen, an dem sie ihr eigenes Handeln auf mögliche Übergriffigkeit reflektieren können, so der Implementierungsverantwortliche weiter: „Das Ziel ist eine Prävention vor Machtmissbrauch durch reflektierte Persönlichkeiten, die für Machtmissbrauch – auch in der Ausprägung von sexualisierter Gewalt – weniger anfällig sind.“
Mit den Menschen in Kirche und Gesellschaft unterwegs sein Regens Kirsten Brast spricht im Interview über Seelsorge und Priester sein heute
Kirsten Brast ist seit November 2022 Regens im Bistum Limburg. Zu seinen Aufgaben gehören die Auswahl, Begleitung und Beurteilung der Priesterkandidaten und Kapläne in der Diözese. Darüber hinaus ist Brast Pfarrer in der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land und Bezirksdekan im Untertaunus.
Im Interview spricht Regens Brast über das Priester sein heute, die Chancen und Herausforderungen eines zeitgemäßen Berufsbildes und die Veränderungen, die sich aus dem Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ ergeben haben.
1. Regens Brast, im Jahr 2010 kam der Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in Deutschland ans Licht und stürzte Bischöfe, Priester und Laien in eine tiefe Vertrauenskrise. Zugleich wurde durch den Skandal eine neue innerkirchliche Dialogkultur eröffnet und eine Reformdebatte angestoßen. Wie hat sich das Priesterbild aus Ihrer Sicht in den vergangenen 15 Jahren verändert?
Ich glaube, dass das Priesterbild in der zurückliegenden Zeit diffuser geworden ist. Ziel ist sicherlich, dass der Priester im Kontext eines Teams mit anderen pastoralen Berufsgruppen, aber auch mit Ehrenamtlichen zusammenarbeitet und dabei seine spezifisch priesterlichen Dienste und überhaupt seine Stärken und Charismen zum Einsatz bringen kann. Er ist also nicht mehr der pastorale Monolith, der die Gläubigen wie Satelliten um sich kreisen lässt, sondern Teamplayer – gegebenenfalls in einer Leitungsfunktion. Eine andere Frage ist freilich, ob dies auch der außerkirchlichen Wahrnehmung entspricht – oder auch der, die nach wie vor in vielen Teilen der Kirche vorhanden ist. Hier ist man sicher oft mit überholten (und möglicherweise überhöhten) Vorstellungen konfrontiert.
2. Welche Veränderungen gab es konkret durch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und den MHG-Prozess?
Vor allem eine neue Ausbildungsordnung, die versucht den Erkenntnissen aus der MHG-Studie und dem veränderten Priesterbild Rechnung zu tragen.
3. Bischof Georg Bätzing hat im Mai 2021 eine gemeinsame Ausbildungsordnung für die pastoralen Berufe in Kraft gesetzt. Welche Veränderungen ergeben sich dadurch für die Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern in der Diözese?
In der vorausgehenden Analyse wurde festgestellt, dass Kirche und Gesellschaft sich rasant wandeln. Wie Aufgabengebiete von Seelsorgerinnen und Seelsorgern in 20 Jahren aussehen werden, ist unklar. Zugleich zeichnen sich Veränderungen beim pastoralen Nachwuchs ab: Nicht mehr alle Kandidatinnen und Kandidaten sind „klassisch“ sozialisiert, kommen möglicherweise aus anderen zuvor ausgeübten Berufen oder aus muttersprachlichen Gemeinden.
Daher wird im neuen Ausbildungskonzept großer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt. Menschen, die selbst gut verwurzelt sind, können auch in der Begleitung Halt geben. Seelsorgerinnen und Seelsorger, die sich intensiv mit dem eigenen Glauben, der Gesellschaft und mit der menschlichen Entwicklung auseinandergesetzt haben und dies immer wieder neu tun, können als glaubwürdige Vertreter der Kirche agieren. Dazu gehört eine konsequente Ausrichtung an das Lernprinzip der Kompetenzen und Haltungen. Die Kompetenzen werden individuell in den Blick genommen, das heißt, je nach Persönlichkeit und Berufsziel können sie unterschiedlich ausgeprägt sein.
Außerdem sind Ergebnisse des Projektes „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ in das neue Ausbildungskonzept eingeflossen. Konsequent wird darauf geachtet, so viel wie möglich berufsgruppenübergreifend auszubilden, qualifizierte Eignungsdiagnostiken zu gewährleisten, Missbrauchsprävention zu stärken und eine supervisorische Begleitung vorzusehen.
Zusammenfassend kann man sagen: Ziel der Ausbildung ist die Befähigung von Menschen, in einer sich entwickelnden und wandelnden Kirche tätig zu werden bzw. zu sein. Die Dimensionen von Sozialraumorientierung („Für wen sind wir da?“), Spiritualität („Wer und was trägt und leitet uns?“), Partizipation und Innovation („Wie sind wir Kirche?“), zeitgemäßem Seelsorgeverständnis („Wie begegne und begleite ich Menschen – unter Anerkennung ihres je eigenen Weges?“) und Nachhaltigkeit („Wie können wir die Schöpfung bewahren und nachhaltig handeln?“) sind handlungsleitend.
Ziel der Ausbildung ist zudem die Entwicklung von Persönlichkeiten, die wissens- und kompetenzbasiertes Handeln in unterschiedlichen Kontexten umsetzen können und so in neuen Situationen und auf Herausforderungen hin selbstorganisiert und kreativ Lösungen finden können.
4. Wie kann sich die neue Ausbildungsordnung auf das Verständnis des Priesteramtes auswirken?
Die neue Ausbildungsordnung kann dazu dienen, gemeinsame Lernerfahrungen über Berufsgruppen hinweg zu ermöglichen. Das gemeinsame Unterwegs-sein kann helfen, die (oftmals eher von außen herangetragene) „Überhöhung“ des Priesteramtes zu „erden“.
Ausbildung wird im Bistum Limburg innerhalb eines Prozesses lebenslangen Lernens verstanden. Auch dies hat Auswirkungen auf das Selbstverständnis: Wir alle sind nie „fertig“ oder „perfekt ausgebildet“. Jeder kann sich weiterentwickeln und lernen – bei Fortbildungen, an und durch andere Menschen, seien sie in Kirche angestellt oder nicht, oder an gesellschaftlichen und theologischen Entwicklungen.
Zusammen mit den Ausbildungsverantwortlichen ist es vor allem der Habitus Christi, der den gemeinsamen Referenzpunkt bildet, und antreibt an- und miteinander zu wachsen, sich in einen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung zu begeben, entsprechende Haltungen zu entwickeln, zu entfalten und konkret beschriebene Kompetenzen zu trainieren und zu internalisieren.
5. Welche Perspektiven und Chancen sehen Sie in der neuen Ausbildungsordnung und in einem veränderten Priesterbild (für die Institution Kirche, für die Seelsorge für den Priester, für die Pfarrei)?
Die neue Ausbildungsordnung bietet die Chance, die Kirche und ihre Gläubigen wahrzunehmen als eine Institution, die unterwegs ist. Hier ist das Bild des „pilgernden Gottesvolkes“ eine mögliche Metapher.
Auch die Perspektive, dass wir alle lebenslang Lernende sind und immer aufeinander hören und Menschen individuell begleiten sollen, kann uns als Kirche in die Zukunft begleiten. Wir sind nie die „Allwissenden“ und daher auch nicht „perfekt“ – wir können aber unsere Perspektiven des Glaubens anbieten. So sollten und müssten wir mit den Menschen in Kirche und Gesellschaft unterwegs sein.
6. Trägt ein neues Priesterbild zu mehr Schutz vor (sexuellem, spirituellem) Missbrauch bei?
Das kann ich letztlich nicht beurteilen. Insgesamt ist die persönliche Macht eines Priesters in seiner Pfarrei sicher wesentlich geringer geworden. Die Gefahr, in ihm eine "gottähnliche" Gestalt zu sehen und sein Handeln nicht kritisch zu hinterfragen, dürfte dadurch gemindert sein.
7. Was wünschen Sie sich für die Seelsorge im Bistum Limburg?
Dass sie – in vielfältiger Weise – angstfrei ausgeübt werden kann und auch künftig Menschen zum Evangelium und zum dreifaltigen Gott führen kann.
Kompetenzen bündeln und Machtmissbrauch verhindern: Neue Fachstelle gegen Gewalt schafft Hilfs- und Unterstützungsangebote
LIMBURG.- Fachstelle gegen Gewalt – bei der neuen Institution im Bistum Limburg ist der Name Programm. Mit ihr soll eine Anlaufstelle in der Diözese geschaffen werden, die sich gegen Gewalt wendet und bei der Menschen mit Gewalterfahrungen Hilfe und Unterstützung finden können. Die Fachstelle ist ansprechbar bei allen Formen von Gewalt im kirchlichen Kontext, wie etwa sexualisierter, spiritueller, physischer und psychischer Gewalt.
Themenfelder verknüpfen und transparent machen
Die bestehenden Kompetenzen in der Interventions- und Präventionsarbeit der Diözese sollen in der Fachstelle gegen Gewalt gebündelt, transparent gemacht und sichtbar werden. Die einzelnen Themenfelder sind dadurch eng miteinander verknüpft, was einen inhaltlichen Austausch und ein gemeinsames Lernen voneinander möglich macht und die Angebote für Betroffene verbessern soll.
„Wir fangen mit der Fachstelle gegen Gewalt nicht mit dem Thema von vorne an, sondern bauen auf jahrelanger Arbeit zum Beispiel im Bereich Prävention und dem Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure bei Interventionsfällen auf. Das Ziel besteht in der Bündelung von Kompetenzen und dem Hinzuziehen neuer Themengebiete wie spiritueller Missbrauch. Gleichzeitig bleiben die verschiedenen Arbeitsschwerpunkte der einzelnen Stellen erhalten“, erläutert Professor Peter Platen, Leiter der Abteilung Kirchliches Recht und Verantwortlicher für die Umsetzung der Fachstelle, die im neuen Stabsbereich „Aufsicht und Recht“ verortet werden wird.
Machtmissbrauch frühzeitig erkennen und verhindern
Zu den Aufgaben der Fachstelle gehören die Unterstützung beim Aufbau eines bistumsübergreifenden Kompetenznetzwerkes sowie das Erstellen von Informationsmaterialien, Handreichungen und Handlungsleitplanken. Darüber hinaus macht die Stelle Angebote für pädagogische oder theologische Mitarbeitende, die mit Kindern, Jugendlichen oder erwachsenen Schutzbefohlenen in Kontakt sind und ist zuständig für die Evaluation und stetige Weiterentwicklung von Standards für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Übermittlung an die zuständigen Stellen sowie deren regelmäßige Aktualisierung, etwa im Hinblick auf Selbstverpflichtungserklärungen oder die Vorlage von erweiterten Führungszeugnissen. Ergänzt wird die Fachstelle durch eine Schnittstelle zu dem künftigen Beschwerdemanagement im Bistum wie zu der ebenfalls vorgesehenen externen Ombudsstelle. Alle drei Einrichtungen sollen dazu beitragen, Machtmissbrauch frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, da die MHG-Studie aufgezeigt hat, dass sexueller Missbrauch durch andere Formen des Machtmissbrauchs angebahnt werden kann. Damit ist die Unterbindung von Machtmissbrauch als ein wirksames Instrument der Prävention von sexuellem Missbrauch anzusehen.
Noch einige Stellen zu besetzen
„Zu lange waren Betroffene eingeschlossen hinter einer Mauer aus Ohnmacht und Scham, und Verantwortliche befangen in der Sorge um die Institution oder sie nahmen wahr, was sie wahrnehmen wollten. Mit Maßnahmen wie dem Beschwerdemanagement, der neuen Fachstelle und der Ombudsstelle wollen wir eine Systematik schaffen, die Zugang schafft, sprachfähig macht und Sicherheit gib.“, sagt Generalvikar Wolfgang Rösch.
Schnellstmöglich möchte das Bistum die neue Fachstelle gegen Gewalt an den Start bringen. Dafür sind einige Positionen zu besetzen, die derzeit in der Stellenbörse der Diözese ausgeschrieben sind. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten finden Sie hier: https://tinyurl.com/2hv5au6v.
Wichtige Elemente des Schutzkonzeptes sind:
- Die im Vorfeld erfolgte Risokoanalyse.
- Ein Verhaltenskodex soll dem Ziel dienen, die uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Menschen, die besondere Hilfe benötigen, zu schützen. Er enthält deswegen für alle haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen verbindliche Verhaltensregeln.
- Festlegungen wann MitarbeiterInnen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen oder eine Selbstauskunftserklärung abgeben müssen.
- Beschreibung der Möglichkeiten Beschwerden vorzubringen
Für Fragen und Anregungen können Sie sich gerne an Gerold Lutz oder Corinna Feth wenden.