Wie man Jesu Tod Kindern erklärt
An Karfreitag erinnern Christen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Am Nachmittag wird dann vielerorts in der Passion daran gedacht. Für Kinder gab es in der Pfarrei 2024 zwei "Kinderkreuzwege" - in St. Josef Bornheim und in Herz Jesu Fechenheim. Dort haben sie spielerisch die Geschichte von Jesus nacherlebt.
In Fechenheim hat Pastoralreferentin Corinna Feth durch den kleinen Kindergottesdienst geführt. Es war zugleich ihr vorerst letzter Arbeitstag in St. Josef. Im April geht sie in Mutterschutz und danach in Elternzeit. Der Grund dafür ist natürlich ein sehr freudiger. Im Interview spricht sie über Wege, Kindern Religion näher zu bringen.
Was ist die Herausforderung, die Leidensgeschichte für Kinder aufzubereiten?
Es ist eine Herausforderung, den Tod als Thema anzusprechen. Das ist nicht so einfach. Dann muss man es auf eine kindgerechte Art und Weise thematisieren. Man muss die Geschichte so erzählen, dass es sie anspricht. Es darf für Kinder aber auch nicht langweilig werden. Zuhören einerseits und auch selbst etwas erleben andererseits - es braucht eine gute Mischung.
Kinder wollen ja nicht eine Stunde zuhören. Wir funktioniert es also?
Es ist wichtig, dass es etwas Greifbares gibt. Wir hatten zum Abendmahl kleine Brote, wir haben Kerzen angezündet, die Schwere des Weges mit kleinen Steinen nachempfunden. Bei Kindern müssen wir alle Sinne ansprechen: Also das Haptische, der Geschmack, der Geruch, was man sieht und fühlt. Durch das ganzheitliche Erleben bleibt die Geschichte auch eher in Erinnerung, als wenn ich die Geschichte nur erzähle und die Kinder zuhören.
Wie reagieren die Kinder in den Gottesdiensten?
Ich merke immer wieder, dass sie selber erzählen wollen. Da haben sie einen großen Redebedarf. Das erlebe ich auch in der Schule im Religionsunterricht. Dort und in den Gottesdiensten muss man den Raum schaffen, damit die Kinder ganz viel erzählen können. Andere wollen dagegen nur ein bisschen gucken.
Einige Kinder hatten sich beim Kreuzweg auch laufend gemeldet. Kennen viele schon die Ostergeschichte?
Ich kenne viele Familien hier im Gottesdienst. Da weiß ich, dass religiöse Bildung auch daheim dazugehört. Da bin ich positiv überrascht, dass sie viele Dinge schon wissen - sogar einige Namen: Dass der Bauer Simon Jesus beim Kreuz hilft; oder Veronika, die Jesus ein Tuch auf den Kopf legt. Solches Wissen bei Kindern ist nicht selbstverständlich. Es ist aber auch schön, den Kindern Neues erzählen zu können.
Wenn ein Kind sagt, Ostern bedeutet für mich Schokolade. Ist das in Ordnung?
Ja, klar! Ich denke aber, man kann trotzdem die religiösen Inhalte erzählen. Da darf man aber niemandem irgendwas aufzwängen. Das liegt in der Verantwortung der Eltern. Und dann ist es ok, wenn für die Kinder Ostern eben vor allem Schokolade bedeutet.
Die Fragen stellte Benjamin Holler