Pfarrer Markus Schmidt ist 60
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Von Sabine Börchers
Für seine Schlagfertigkeit mögen die Josefiner ihren Pfarrer. Als sich im Fronleichnams-Gottesdienst während seiner Predigt ausgerechnet sein eigenes Handy mit laut vernehmbaren Glockenschlägen bemerkbar machte, stellte Markus Schmidt kurzerhand klar, es sei nicht Gott selbst, der anrufe, sondern nur jemand, der nicht wisse, dass ein katholischer Priester an so einem hohen Feiertag morgens am Altar steht.
An seinem 60. Geburtstag, den er am 19 Juni feiert, wird er sicher ebenfalls einen flotten Spruch parat haben. Groß feiern will er den „Runden“ ohnehin nicht. Seine Familie kommt aus dem Westerwald angereist. „Wer sonst noch zum Gratulieren vorbeikommt, mit dem stoße ich an.“
Den Start in ein neues Lebensjahrzehnt nimmt der Pfarrer eher gelassen. Es werde sich nichts ändern, glaubt er. „Ich merke nur, dass ich langsam auf den Ruhestand zugehe.“ Die nächsten zehn Jahre will er aber gerne noch weiter als Pfarrer tätig sein. „Es kommt natürlich darauf an, wie viel Zeit der liebe Gott mir noch schenkt.“
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Seit 2018 in St. Josef
Mehr als fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass Schmidt aus dem Taunusort Hochheim in die Großstadt wechselte. Mit den Hochheimern, die er zwölf Jahre lang betreute, ist er nach wie vor eng verbunden. Da versteht es sich von selbst, dass der Messwein für St. Josef aus dem dortigen Pfarreiweingut kommt. Auch der Josefswein, der bei Veranstaltungen in der Frankfurter Gemeinde getrunken wird, stammt von dort. Bei solchen Gelegenheiten greift Pfarrer Schmidt allerdings lieber zum Bier.
Dass auch der Gottesdienstbesuch durchaus Leib und Seele nähren kann, lernte er früh. In einem kleinen Ort bei Montabauer im Westerwald geboren, nahmen seine Eltern den Jungen und seine beiden jüngeren Schwestern anfangs mit in die Kirche und anschließend gab es Pommes und Currywurst. Doch schnell bedurfte es keiner weltlichen Verlockung mehr, damit Markus Schmidt regelmäßig in die Kirche ging. Er engagierte sich in der Gemeinde, wurde Messdiener und selbst als erfolgreicher Leichtathlet legte er Wert darauf, erst die morgendliche Messe zu besuchen und dann das Training. „Auch meine Freunde habe ich immer erst nach dem Abendgottesdienst getroffen.
Lese-Tipps:
Quereinsteiger am Altar
Dennoch führte Markus Schmidt sein Weg nicht direkt in die priesterliche Laufbahn. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und arbeitete in der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, unter anderem in der Zulassungsstelle. Die Ausbildung begann am 1. August 1979. „Am 2. August wusste ich aber schon, hier gehst Du nicht in den Ruhestand.“ Die Aussicht, die Heimat und die Eltern verlassen zu müssen, ließ ihn allerdings zögern, sich umzuorientieren. Schließlich machte er doch noch sein Abitur nach und studierte katholische Theologie in Frankfurt und München. Nach Stationen in Königstein, Hadamar und Wetzlar bekam er seine erste Pfarrstelle in Hochheim.
- Statt Geburtstagsfeier: Das Dankeschönfest fällt in diesem Jahr besonders aus: Es geht auf eine Tagestour in Schmidts Heimat - den Westerwald.
Parallel dazu war er auch Präses der Kolping-Familie. In Frankfurt hat er nun dieses Amt für die gesamte Diözese übernommen. „Ich will dadurch aber nicht weniger präsent sein in der Pfarrei. Ich sehe das als Hobby und als tolle Erfahrung, über den Tellerrand zu schauen.“ Die Arbeit zeige ihm zum Beispiel, wie privilegiert die Josefiner trotz aller Schwierigkeiten mit der personellen Ausstattung noch seien. „Im Westerwald gibt es nur alle zwei bis drei Wochen einen Gottesdienst oder man muss sehr weit fahren.“ Daher hofft er, dass seine Pfarrei bereit ist, sich zum Beispiel bei der Gottesdienstordnung auf Neues einzulassen.
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Große Pläne für 2025
Für das nächste Jahr plant Markus Schmidt noch mehr. Im Heiligen Jahr soll die Pfarreifahrt, die der reisebegeisterte Pfarrer seit seinem Amtsantritt jedes Jahr gerne begleitet, etwas Besonderes werden. „Wir planen eine Wallfahrt nach Rom.“ Im Herbst folgt eine Fahrt nach Flandern. Auch eine weitere persönliche Wegmarke steht wenige Tage nach seinem 61. Geburtstag an: dann ist er 25 Jahre im Priesteramt. Beides zusammen will er größer feiern. „Ich habe an Fronleichnam 2025 Geburtstag, da machen wir dann ein schönes Fest.“