Chronik 1950 bis 1986
Die Chronik der Bornheimer Pfarrei
bis 1871:
Kirchengeschichte im alten Bornheim
1872 - 1931:
Geschichte der Alten Josefskirche
1932 - 1950:
Neue Josefskirche und Pfr. Höhler
1950 - 1986:
Pfr. Normann prägt die Pfarrei
1986 - 2016:
30 Jahre mit Pfr. Michael Metzler
05.11.1950: Neuer Pfarrer von St. Josef wird Alois Normann, bisher Pfarrer in Oberrad. Seine Einführung hatte der Nachbarpfarrer und Dekan des Dekanats Bornheim Georg Nilges übernommen. Für 36 Jahre sollte Pfarrer Normann die Geschicke von St. Josef leiten.
August 1951: Das Innere der Josefskirche wird instandgesetzt, nachdem schon im Vorjahre die Baupolizei den Kirchenvorstand aufgefordert hatte, die im 2. Weltkrieg durch Bomben verursachte starke Beschädigung der Kirchendecke wegen jetzt eingetretener Lebensgefahr der Kirchenbesucher zu beheben. Die Beschaffung der notwendigen Gelder machte jedoch große Schwierigkeiten.Die farbige Innenausmalung und Ornamentik ist verschwunden. Der gesamte Innenraum präsentiert sich jetzt in schlichtem Beige.
29.10.1953: Mit nur 66 Jahren endete das Leben des Geistlichen Rats Joseph Höhler, nur drei Jahre nach seinem Abschied von seiner St. Josefspfarrei. Am 3. November bewegte sich ein endloser Trauerzug von der Kirche zum Bornheimer Friedhof, wo Joseph Höhler im Priestergrab der Gemeinde beigesetzt wurde.
08.09.1954: An der Stelle des in der Bombennacht vom 22.03.1944 zerstörten Witwenheimes, Eichwaldstraße 40, konnte das neue "Marienheim" als Kinderhort und Wohnhaus für Witwen eingeweiht werden. Während in den oberen Stockwerken 22 Einzimmerwohnungen für alleinstehende Frauen sind, sind im Erdgeschoss ein Kinderhort für bis zu 40 Kinder und Wohnraum für die Hortleiterin vorhanden.
1954 - 1955
23.10.1954: Die St. Michaelskirche in der Gellertstraße wird von Bischof Wilhelm Kempf geweiht. Die Kirche der zum 1. November 1954 aus Teilen von St. Bernhard und St. Josef gebildeten Pfarrei steht noch auf der alten Bornheimer Gemarkung. St. Josef tritt das nördlich der Rohrbachstraße gelegene Gebiet an die neue Pfarrei St. Michael ab.
13.01.1955: Auf Initiative von Pfarrer Normann wird eine Knabenschola unter Leitung von Helmut Schramme gegründet. Zum erstenmal sang die Schola im Hochamt des Pfingstmontag. Hauptaufgabe der Schola ist das Singen des Gregorianischen Chorals und zu besonderen Gelegenheiten auch Teile des Propriums. Seit Beginn des Jahres 1958 singt die Schola bis auf wenige Ausnahmen jeden Sonntag im Hochamt. Auch werden seit Ostern 1958 die Knabenstimmen durch Tenor und Bass der Jungmännerschola ergänzt.
24.02.1957: Auf den Kellergewölben des 1903 eingeweihten Josephsheims errichtet, kann der nach den Plänen von Architekt Walter Nicol errichtete neue Pfarrsaal eingeweiht werden. Der Gedanke des Wiederaufbaus reicht zurück bis 1949, eine Zeit in der zunächst in Selbsthilfe der Gemeinde die Trümmer beseitigt und die Grenzmauer zu den Nachbarliegenschaften errichtet wurde. 1955 stellen sich die Baubehörden einem Wiederaufbau entgegen. Nach schwierigen Verhandlungen, bei denen das ausgebaute Dachgeschoss mit Gruppenräumen geopfert werden musste, wurde nach einem Jahr die Baugenehmigung erteilt. Realisiert werden konnte der Pfarrsaal mit Bühne, Empore, Schanktheke und Vorraum.
23.10.1958: Die Dernbacher Schwestern weihen in der Heidestrasse 66 ihren neuen Kindergarten ein. Auf dem Gelände des 1944 zerstörten Annahauses ist ein Pavillion mit Vorraum, zwei Gruppenräumen, Toiletten und Waschraum entstanden. Seit April 1893 besteht der älteste kath. Kindergarten Frankfurts in der St. Josefsgemeinde. 32 Jahre lang leitet Schwester Ela den Kindergarten (1921 - 1953). Derzeitige Leiterin ist Schwester Lellis.
14.05.1960: Das St. Katharinen-Krankenhaus wird eröffnet. In der Krankenhauskapelle findet viele Jahre jeden Sonntag um 10.15 Uhr ein Pfarrgottesdienst statt.
08.12.1963: Nach gründlicher Renovierung wird die Josefskirche wieder in Gebrauch genommen. Der Innenraum der Kirche wurde in den Monaten Juli bis Dezember entsprechend dem Zeitgeist modernsiert: Der Hochaltar wurde abgebaut, nur das Retabel an der Stirnwand aufgehängt. Der Chorraum wird tiefer gelegt, Kommunionbank und die drei Reihen Kinderbänke entfallen. Eine zweistufigen Altarinsel ist in der Mitte des Chores errichtet. Dort wird bis 21. März 1964 ein neuer Hauptaltar als Mensa aus Verona-Marmor errichtet, gestaltet von dem Kölner Elmar Hillebrand. Die Kirche glänzt in neuem hellgrauen Verputz, die Apostelfiguren sind monoton dunkelgrau überstrichen. Kirchenfenster, Fußboden und Heizung wurden erneuert. Die neue Kanzel rechts vor dem Chorbogen, eine neue Marienstatue, geschaffen von den Geschwistern Degen in Höhr-Grenzhausen, rechts an Stelle des ehemaligen Marienaltars, der neue Kreuzweg von Ruth Schaumann und ein neuer Taufstein errichtet an der Stelle des Kreuzaltares der Alten Josefskirche, die jetzt als Tauf- und Beichtkapelle benannt ist, ergänzen die Einrichtung der Kirche.
21.03.1964: Weihbischof Walter Kampe konsekriert den neuen Zelebrationsaltar. Die Ausstattung des 10 Tonnen schweren Altars wird ergänzt durch Tabernakel, sechs Bronzeleuchter, Altarkreuz, Ewiges Licht und Osterleuchter nach Entwürfen von dem Augsburger Bildhauer Lappe.
28.08.1966: Die neue Orgel, die von den Allgäuer Büdern Hindelang errichtet wurde, wird durch den Limburger Domkapellmeister Monsignore Hans Pabst geweiht. Diese Orgel ersetzt die alte Orgel, die bereits gebraucht im Frühjahr 1884 von den Orgelbauern Gebrüder Keller in Limburg erworben wurde und dann 1932 auf der Orgelempore der Neuen Josefskirche wieder aufgebaut wurde.
01.01.1968: Das erste wöchentliche Pfarrblatt wird für die Kirchenbesucher ausgelegt.
16.03.1969: Wahl zum ersten Pfargemeinderat. "Die Vorbereitung und Wahlpropaganda war zum Teil sehr hitzig und manchmal glich sie politischem Wahlkampf. Eine Gruppe der Jugend trat bis zum Wahl-Sonntag, bis zum Wahllokal herausfordernd auf mit Lautsprecher, mit Plakaten auf Rücken und Bauch, mit Flugblättern, um ihre Wahl-Kandidaten-Liste durchzubringen."
08. - 13.02.1971: Der Chor der Kirche wird neugestaltet: die Altarinsel mit ihren zwei Stufen entfällt, der Altar 2,50 Meter vorgezogen. Zuvor war schon am 13.12.1970 das neue Sakramentshaus, gestaltet von dem Kölner Künstler Gernot, eingeweiht worden.
04.11.1973: Zum erstenmal für das Bistum Limburg wurden elf Männer zu ständigen Diakonen geweiht, darunter auch der Bornheimer Georg Wüst. Am 17. November tritt er seinen Dienst in St. Josef an, wo es seit 31. Juli keinen Kaplan mehr gibt.
28.11.1974: Der PGR wählt in der Nachfolge des bisherigen Kirchenvorstandes zum erstenmal einen Verwaltungsrat, aufgrund des Staatsvertrages des Landes Hessen mit den drei hessischen Bistümern. Der Verwaltungrat nimmt zum 01.01.1975 seine Arbeit auf.
1977: Die Josefskirche erhält ein neues "Outfit". Größter Eingriff ist die Erneuerung der stark beschädigten Josefsstatue an der Front des Turmes in der Berger Straße, trotzdem von vielen wegen der regen Diskussion um das neue rosafarbene Erscheinungsbild der Kirche beinahe übersehen.
31.05.1980: Die U-Bahn-Strecke nach Bornheim wird eröffnet. Pfarrer Normann nahm auf Einladung der Stadt an der Eröffnungsfahrt teil. Im Anschluss zusammen mit Oberbürgermeister Wallmann, Stadtkämmerer Gerhard und anderer Prominenz Marsch vom Uhrtürmchen bis zum Merianplatz.
1982: In St. Josef werden drei 50jährige Jubiläen gefeiert: 50 Jahre Neue Josefskirche am 28. August; am 14. November ist Schwester Odilianis 50 Jahre in Bornheim, Generationen Bornheimer Kinder haben sie in Kindergarten ud Pfarrstunden erlebt; am 8. Dezember begeht Pfarrer Normann sein goldenes Priesterjubiläum. Nicht vergessen werden soll dabei das 100jährige Bestehen des Kirchenchores St. Cäcilia.
20.01.1984: Der Mädchenchor St. Josef wird gegründet. Sein erstes Singen im Gottesdienst ist am 1. April 1984 und der erste Auftritt gemeinsam mit den Chorknaben St. Josef am 23. Juni 1984.
03.03.1985: Die ersten fünf Kommunionhelfer nehmen nach Beauftragung durch den Bischof ihren Dienst in St. Josef auf.
31.08.1986: Am Kirchweihfest der Josefskirche verabschiedet sich Pfarrer Alois Normann im Alter von 78 Jahren als Pfarrer von St. Josef. Mit fast 36 Jahren hat es Normann als fünfter kath. Pfarrer auf die längste Amtszeit in der 1869 gegründeten Pfarrgemeinde gebracht.