Erfolgreicher Erlös zum Flohmarkt-Finale
Von Sabine Börchers
Am Freitagmittag startete der Bücherflohmarkt in Sankt Josef mit 600 Bananenkisten voller Bücher, 150 Kisten Taschenbücher und 20 Kästen voller Schallplatten. Das alles hatte das Flohmarktteam in den vergangenen Monaten wieder gesammelt, gesichtet und sortiert.
Das letzte September-Wochenende war ein Erfolg. Genau 6.855 Euro kamen beim diesjährigen Bücherflohmarkt in Sankt Josef zusammen. 600 Bananenkisten voller Bücher, noch einmal 150 Kisten voller Taschenbücher und 20 Kästen mit alten Schallplatten hatte das Flohmarktteam in den vergangenen Monaten gesammelt, so dass der Josefsaal gut gefüllt war. Ein Anblick, den es so schnell nicht wieder geben wird.
Mehr als eine viertel Millionen Euro eingenommen
30 Jahre lang hat das Flohmarkt-Team Haushaltsgegenstände, Bücher, Schallplatten und mehr verkauft und mit viel Engagement einen stattlichen Erlös erwirtschaftet. „Insgesamt haben wir 275.282 Euro eingenommen“, sagt Barbara Seibel stolz. Dennoch ist damit jetzt Schluss. Denn vor dem Verkaufen stand immer auch das Sammeln und damit das Sortieren, Kistenpacken, Sachen schleppen, Reste abtransportieren. „Das schaffen wir einfach nicht mehr“, betont Seibel für ihr zehnköpfiges Team, das ausnahmslos aus Frauen besteht. Und weil sich partout kein Nachwuchs finden ließ, hat die Runde nun entschieden, im 30. Jahr aufzuhören.
Zuvor aber wurde der Erlös des diesjährigen Flohmarktes am Sonntag nach dem Gottesdienst an Pfarrer Patrick Irankunda übergeben. Er nimmt 5.000 Euro mit in seine Heimat Ruanda, wo das Flohmarkt-Team ein Projekt zur Unterstützung mittelloser Witwen fördern möchte. Der Pfarrer will sich selbst darum kümmern, dass die Spende ankommt. Der Rest des Flohmarkterlöses wird in diesem Jahr für ein Projekt in St. Josef verwendet.
Man soll Schluss machen, so lange es eine Erfolgsgeschichte ist.
Barbara Seibel, Flohmarkt-Team
Viel hat das Flohmarktteam in den vergangenen Jahren bewirken können. Der Erlös der ersten Veranstaltung vor 30 Jahren ging an behinderte Kinder. Damals waren die Pfadfinder der Pfarrei die Initiatoren. Sie hatten dazu aufgerufen, Gegenstände zu spenden. „Es kam so viel, dass sie ihre Eltern um Hilfe bitten mussten.“ 1992 veranstalteten diese den nächsten Flohmarkt. Ab 1994 wurde jährlich gesammelt. Weil es irgendwann zu viel wurde, trennte das Team die Haushaltsgegenstände von den Büchern und veranstaltet seitdem die beiden Flohmärkte abwechselnd.
Erlös kam immer wieder der Gemeinde zugute
Mit dem Erlös unterstützt das Flohmarkt-Team seit Jahren schon die Pfarrei oder ihr nahestehende Organisationen. „Mit dem Geld wurden unter anderem der Dreikönig-Altar und die historischen Kirchenfahnen in der Alten Josefskirche restauriert, aber auch die alten Krippenfiguren und die mittelalterlichen Altarbilder im Pfarrhaus“, erzählt Seibel. Die Kindergärten der Pfarrei wurden ebenfalls häufig bedacht. Ihnen allen wird die Zuwendung ebenso fehlen wie der Gemeinde und vielen Fans das jährliche Stöbern auf den Tischen. Auch das Flohmarkt-Team ist traurig über das Aus der Institution. „Aber man soll Schluss machen, so lange es eine Erfolgsgeschichte ist.“
30 Jahre Flohmarkt – eine Erfolgsgeschichte
30 Jahre lang hat das Flohmarkt-Team Haushalts-Gegenstände, Bücher, Schallplatten und vieles mehr verkauft und mit viel leidenschaftlichem Engagement einen stattlichen Erlös von 275 282 Euro erwirtschaftet. Nun sage ich als neuer Pfarrer ganz unverdient im Namen aller, denen dieser große Einsatz mit seinen großartigen Ergebnissen zu Gute gekommen ist, ein herzliches Vergelt‘s Gott.
Die anstrengende Arbeit, die damit verbunden ist und in den letzten dreißig Jahren, Erfolgsgeschichte geschrieben hat, kann leider nicht mehr gestemmt werden, weil sich bisher keine Nachfolger gefunden haben. Schade, dass immer mehr Traditionen aufgegeben werden müssen, weil Interessen sich verändern oder verloren gehen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es mit der Erfolgsgeschichte "Flohmarkt" nach 30 Jahren aus und vorbei sein soll.
Vielleicht aber haben wir auch zu wenig geworben und es gibt doch noch Menschen, die es durchaus in einer neuen anderen Form weitermachen wollen. Ich nehme es gerne gemeinsam mit Ihnen ins Gebet.
Ihr dankbarer Pfarrer Markus Schmidt